Berliner Grüner will einigen Polizisten die Schusswaffe wegnehmen

Müssen alle Polizistinnen und Polizisten eine Schusswaffe tragen? Benedikt Lux, Sprecher der Grünen, hält das für fraglich. Er schlägt statt Schusswaffen den Einsatz von Tasern vor. "Der Taser könnte vieles abdecken."
Nicht jeder Polizeieinsatz endet freidlich.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times12. Mai 2019

„Ich halte es für fraglich, ob alle Polizistinnen und Polizisten wie heute eine Schusswaffe tragen müssen“. Das sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen, Benedikt Lux, in einem Interview für die Mai-Ausgabe der Fachzeitschrift der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Statt Schusswaffen schlägt er den Einsatz von Elektroschockpistolen, sogenannten Tasern vor. Seit Februar 2017 werden diese in zwei Polizeiabschnitten probeweise getestet. Lux sagte: „Der Taser könnte vieles abdecken.“

Der Vorschlag stößt auf Kritik. GdP-Sprecher Benjamin Jendro äußerte laut „Berliner Morgenpost“:

Ich schätze Benedikt Lux, aber dieser Vorschlag ist lächerlich. Unsere Kolleginnen und Kollegen können zu jeder Zeit und überall in dieser Stadt in eine Situation kommen, in der eine Schusswaffe ihr Leben und das der Bürgerinnen und Bürger schützen kann.“

Es kann jederzeit eine gefährliche Situation geben

Auch der Einwand von Lux, dass selbst Londoner Polizisten in der Regel ohne Schusswaffe unterwegs sind, wird von Jendro entkräftet. Das ändere sich nach und nach, so der Sprecher. In bestimmten Einsatzsituationen sei die Dienstwaffe alternativlos.

Polizeisprecher Thilo Cablitz sieht es ähnlich. Jeder gefährdete Bürger habe einen Anspruch darauf, von der Polizei bestmöglich geschützt zu werden. Dabei ginge es um die Sicherheit von Bedrohten und Angegriffenen und auch um die eigene Sicherheit der Polizisten.

Das Tragen der Schusswaffe ist in Berlin und den anderen Bundesländern, Standard.

Tod nach Taser-Einsatz in Frankfurt

Dass der Taser-Einsatz nicht ungefährlich ist, zeigt ein aktueller Fall aus Frankfurt. Polizisten hatten einen nach ärztlicher Einschätzung psychisch auffälligen Mann mit einem Taser ruhiggestellt, weil er die Einweisung in eine Psychiatrie ablehnte.

Der 49-Jährige kollabierte und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nur wenige Tage später starb er im Krankenhaus. Gegen die Polizisten wird wegen Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. (sua)



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