Grünen-EU-Politiker: Bundesregierung soll sich für Ausreise Nawalnys einsetzen

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Alexej Nawalny.Foto:  Pavel Golovkin/dpa
Epoch Times20. April 2021

Der Grünen-Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für eine Ausreise des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny aus Russland einzusetzen.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass ein lebensgefährliches Jo-Jo mit Nawalnys Gesundheit gespielt wird“, sagte Lagodinsky dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben). Nawalny sei „in Lebensgefahr, solange er dem Willen der russischen Machthaber schutzlos ausgeliefert ist“.

Nach Warnungen seiner Ärzte und internationalem Druck verlegten die russischen Behörden Nawalny gestern in ein Gefängniskrankenhaus. Trotzdem müsse Lagodinsky zufolge alles Erdenkliche getan werden, „um ihn aus dem Land zu holen“.

Der in der Sowjetunion geborene Lagodinsky sagte der Zeitung, er fürchte, dass die russische Führung Nawalny zwar behandeln, ihn danach aber wieder in Lebensgefahr bringen werde. Der EU-Abgeordnete kennt Nawalny seit Jahren.

Der Kreml-Kritiker kämpft seit drei Wochen mit einem Hungerstreik für eine angemessene medizinische Versorgung. Seinen Unterstützern zufolge klagte er zuletzt unter anderem über heftige Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen. Vertraute Ärzte des 44-Jährigen, die keinen Zugang zu ihm haben, hatten zuletzt vor einem Herzstillstand gewarnt.

Nawalny hatte im vergangenen August einen Anschlag mit einem Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe überlebt und den Kreml für den Angriff verantwortlich gemacht. Nach seiner Behandlung und Genesung in der Berliner Charité wurde er nach seiner Rückkehr im Januar festgenommen und zu zweieinhalb Jahren Haft im Straflager verurteilt.

Außenminister Maas wollte dem RND zufolge am Montag nicht konkret auf die Forderung Lagodinskys eingehen. Er sei aber im Kontakt mit dem Team Nawalnys, sagte Maas nach einer Videositzung der EU-Außenminister. Auf Details dieser Gespräche ging er nicht ein. (afp)



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