Grünen-Chef Habeck stellt „Nein“ seiner Partei zur Gentechnik infrage
Grünen-Chef Robert Habeck hat das pauschale Nein seiner Partei zur Gentechnik in Frage gestellt.
Grund dafür sind neue gentechnische Zuchtverfahren wie die „Genschere“ (Crispr-Cas), mit der es möglich ist, das Erbgut von Lebewesen zu verändern.
„Diese neue Technik bringt kein artfremdes Gen ein, sondern simuliert einen natürlichen Prozess, im Schnellverfahren“, sagte Habeck der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe).
In der innerparteilichen Debatte zur Gentechnik habe man festgestellt, „dass wir nicht unreflektiert die alten Antworten darüberstülpen wollen, wenn Dinge neu sind“.
Auf die Frage, wovon die Zustimmung der Grünen zu dieser Form der Gentechnik abhängt, nannte der Parteichef drei Bedingungen: „Mich würde es erstens zum Nachdenken bringen, wenn diese Züchtungen in bestimmten Regionen, die zum Beispiel besonders von der Klimakrise betroffen sind, dabei helfen, dass dort weiter Pflanzen gebaut werden können. Zweitens, wenn sie keine oder kaum noch Pestizide benötigen. Und drittens, wenn es keine Patente aufs Saatgut gäbe, so dass eben auch Kleinbauern diese Anbautechnik frei nutzen können, ohne in die Abhängigkeit weniger Unternehmen getrieben zu werden.“
Die Gesellschaft – und nicht Gerichte oder die Wirtschaft – müsse sich überlegen, wie sie zu diesem Thema stehe. Dabei dürfe sie sich weder „von Ängsten, noch von Verheißungen leiten lassen“. (dts)
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