Grüne planen schnelle Zerstörung von abgeschalteten Atomkraftwerken

Reinigung des Rohrsystems mit aggressiver Säure macht Anlagen dauerhaft unbrauchbar. Die Meiler in Grohnde und Brokdorf sind bereits „planmäßig zerstört“.
Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm des Atomkraftwerks (AKW) Isar 2 im bayerischen Essenbach.
Isar 2 im bayerischen Essenbach ist eines von drei Atomkraftwerken, die morgen abgeschaltet werden.Foto: Armin Weigel/dpa
Von 14. April 2023

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Die Grünen planen offenbar die Zerstörung der noch vorhandenen Atomkraftwerke. Das berichten Mitarbeiter von Ex-Bild-Chef Julian Reichelt auf dessen Nachrichtenportal „Pleiteticker.de“. Die Bestätigung dazu kam aus dem Bundesumweltministerium. Demnach sind die im Januar 2022 stillgelegten Anlagen Grohnde (Niedersachsen) und Brokdorf (Schleswig-Holstein) bereits irreparabel defekt. Die Umweltministerien werden in beiden Ländern von Grünen geführt. Ein Sprecher des niedersächsischen Ministeriums räumt gar ein, dass „das Rohrsystem des AKW planmäßig zerstört“ worden sei.

Bundesumweltministerium erklärt Vorgehensweise

Das Bundesumweltministerium erklärte auf Anfrage von „Pleiteticker.de“, dass Selbes auch in den drei Atomkraftwerken vorgesehen ist, die am Samstag, 15. April, vom Netz gehen. Dort würden „Maßnahmen zur Anpassung an den dauerhaften Nichtleistungsbetrieb und in Vorbereitung auf die Stilllegung durchgeführt“. Im Mittelpunkt steht dabei die sogenannte „Primärkreisdekontamination“. Dabei wird das Innere der Anlage mithilfe hochaggressiver Säure von radioaktiven Nukliden gereinigt. Bei diesem Prozess kann die Anlage allerdings bereits zerstört werden. Das BNUV erklärt dazu, dass die Komponenten dabei „stark und auf Dauer“ geschädigt würden. Nach Beendigung des Vorgangs sei „ein Betrieb auch aus sicherheitstechnischer Sicht somit nicht mehr möglich.“ Ein anderes Vorgehen sei sogar rechtswidrig, betont das Ministerium.

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Endgültiger „Sargnagel“ für die Atomkraftwerke

Eigentlich muss eine Genehmigung zum Abriss von Kraftwerken vorliegen. Das dauert aber Jahre. Das Besondere an der jetzigen Vorgehensweise: Die beschriebene Dekontamination kann schon vor einer Genehmigung erfolgen. So sei es „unter der Hand gelungen“, zwei AKW bereits zu zerstören, heißt es auf „Pleiteticker.de“.

Bei zwei Kernkraftwerken (Emsland und Isar 2), die am Samstag abgeschaltet werden, liegt eine Genehmigung zum Abriss noch nicht vor. Jedoch sei das Genehmigungsverfahren bereits „weit fortgeschritten“. Dieser Stand im Verfahren galt auch für die Anfang 2022 abgeschalteten Kernkraftwerken Grohnde und Brokdorf bei deren Zerstörung.

Mithilfe eines solchen Vorgangs könnten die Kraftwerke an den Genehmigungsverfahren vorbei unbrauchbar gemacht werden. Eine schnelle Wieder-Inbetriebnahme ist somit nicht mehr möglich.

Intern werde die Dekontamination als endgültiger „Sargnagel“ für die AKW bezeichnet, zitiert „Pleiteticker.de“ aus dem Umfeld eines grünen Landesumweltministers.

FDP will Meiler als Reserve halten

Dabei debattiert die Koalition gerade darüber, ob die stillgelegten Atomkraftwerke angesichts der anhaltenden Energiekrise als Reserve dienen können. FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Dürr fordert, man solle die Möglichkeit zur Wiederaufnahme des Kernkraftbetriebs offenhalten: „Lasst uns doch mindestens nicht sofort mit dem Rückbau beginnen, sondern diese Reserve zumindest erhalten“, so Dürr zu seinen Koalitionspartnern. Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagte im Interview mit der ARD: „Mir wäre lieber, wir hätten die Reserve von drei klimaneutralen bestehenden Atomkraftwerken.“

Für die drei am Samstag abzuschaltenden Anlagen sind die Landesministerien von Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg zuständig. Zwei der drei Bundesländer haben grüne Umweltminister. In Baden-Württemberg ist es Thekla Walker, ihr niedersächsischer Amtskollege und Parteifreund heißt Christian Meyer. In Bayern führt der Freie Wähler Thorsten Glauber das Ressort.



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