Grüne lehnen „Impfpflicht durch die Hintertür“ ab
Die Grünen-Sprecherin für Prävention und Gesundheitswirtschaft, Kordula Schulz-Asche, ist gegen eine „Impfpflicht durch die Hintertür“. „Die Regelung, dass Eltern vor der Erstaufnahme ihrer Kinder in eine Kita oder Schule einen schriftlichen Nachweis über die Impfberatung erbringen müssen und es beim Fehlen dessen zur Zwangsberatung und gegebenenfalls zu Sanktionen kommt, schießt über das Ziel hinaus“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag zu den geplanten schärferen Regeln von Union und SPD beim Impfschutz. Deutschland sei kein Land der Impfgegner, so Schulz-Asche weiter.
„Im Gegenteil: Die Impfquote für die erste Masernimpfung ist bei einzuschulenden Kindern zwischen 2000 und 2013 von 91 Prozent auf 96,7 Prozent gestiegen. Für die zweite Masernimpfung werden inzwischen bundesweit 92,4 Prozent erreicht. Im Jahr 2004 waren es gerade einmal 65,7 Prozent für die zweite Impfdosis. Das heißt, die Impfbereitschaft bei Kindern hat deutlich zugenommen.“ Oft fehle einfach die Erinnerung an die zweite Impfung, erklärte die Grünen-Politikerin. „Wir wissen allerdings, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene Impflücken aufweisen. Das liegt aber nicht daran, dass sie Impfungen ablehnen, sondern sie schlichtweg vergessen.“ Deshalb brauche man mehr Aufklärung statt Zwang und Sanktionen. „Eine offene, unabhängige und vor allem zielgruppenspezifische Beratung ist der richtige Weg, um die Impfquote dauerhaft zu steigern.“
(dts Nachrichtenagentur)
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