Grüne für Abtreibungsbereitschaft als Ärzte-Einstellungskriterium

Die Grünen schlagen vor, Neueinstellungen von Medizinern an Uni-Kliniken von der Bereitschaft abhängig zu machen, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen.
Titelbild
KrankenhausflurFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Juli 2020

„Einzelne Ärzte können nicht verpflichtet werden, aber Kliniken, insbesondere die in staatlicher Verantwortung, sollten personalpolitisch sicherstellen, dass der Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung bei ihnen gewährleistet wird“, sagte Ricarda Lang, stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen und frauenpolitische Sprecherin, der „Welt“ (Montagsausgabe). Es sei „ein richtiger Schritt“ zu prüfen, ob dies an Neueinstellungen der Ärzte geknüpft werden könnte, so Lang.

Das von den Grünen geführte Sozialministerium in Baden-Württemberg hatte vergangene Woche angekündigt, die Bereitschaft zur Abtreibung als Einstellungskriterium für Uni-Kliniken prüfen zu wollen. Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Ulle Schauws, lobte den Vorschlag.

„Dass es für Uni-Kliniken zum Einstellungskriterium werden könnte, ob Ärztinnen und Ärzte Abbrüche durchführen, halte ich für einen gangbaren Weg, um die lückenhafte Versorgung endlich zu verbessern“, sagte Schauws. Sie hoffe, dass andere Länder mit der Prüfung solch einer Maßnahme nachzögen.

Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Gesundheitsförderung, sagte der Zeitung: „Wenn Uni-Kliniken bevorzugt Ärztinnen einstellen, die in der Lage sind, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen, kann das ein Beitrag für eine bessere Versorgungslage sein.“

Es handele sich um eine „verhältnismäßig milde Maßnahme“, aus der sich keine grundsätzliche Verpflichtung für alle Ärzte ergebe. Dass Schwangerschaftsabbrüche nach wie vor in Deutschland im Strafgesetzbuch verankert sind, sei falsch und führe zu Versorgungsengpässen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion