Grüne fordern Nachhaltigkeitslabel für Finanzprodukte

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Skyline von Frankfurt / MainFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times21. Oktober 2019

Die Bundestagsfraktion der Grünen fordert ein Nachhaltigkeitslabel für alle Finanzprodukte. Das geht aus einem Antrag der Fraktion hervor, über den das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) berichtet. Den Grünen schwebt dabei ein Label vor, das unterschiedliche Abstufungen von Nachhaltigkeit abbildet, „vergleichbar mit dem EU-Energielabel bei Elektrogeräten“, wie es in einer Erläuterung zu dem Antrag heißt.

Die Grünen fordern außerdem, dass das EU-Label auf alle Finanzprodukte angewandt wird, nicht nur auf nachhaltige Geldanlagen. Damit geht der Antrag über den Stand der Debatte in der EU hinaus. Dort ist bislang nur ein Label ähnlich wie das Umweltsiegel „Blauer Engel“ im Gespräch. Außerdem wollen die Regierungen der EU-Mitgliedsländer bislang so ein Label nur auf nachhaltige Finanzprodukte angewendet wissen.

Auch in der Finanzberatung von Banken und Versicherern soll Nachhaltigkeit künftig eine wichtigere Rolle spielen. Die Grünen fordern, dass Banken und Versicherer ihre Kunden bei Finanzberatungen künftig nicht mehr nur nach ihrer Risikobereitschaft abfragen, sondern auch danach, ob ihnen Aspekte wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung wichtig sind. „Diese sind dann entsprechend in der Produktauswahl zu berücksichtigen“, heißt es in dem Antrag. Derzeit wird auf EU-Ebene über die Einführung und die Kriterien eines einheitlichen Klassifizierungssystems (Taxonomie) für Nachhaltigkeit debattiert.

Die Grünen fordern, dass sich die Bundesregierung dabei für strenge Maßstäbe einsetzt, etwa eine Liste mit Ausschlusskriterien, die festlegt, „was unter keinen Umständen als nachhaltig gewertet werden kann – beispielsweise Atomkraft und fossile Energien“. Das ist unter EU-Ländern umstritten. „Auf EU-Ebene besteht bei der Definition, was eine grüne Finanzanlage sein kann, ein großer Dissens über die Atomkraft. Das Bundesfinanzministerium ist vehement dagegen, Kernenergie als nachhaltig einzustufen. Andere EU-Staaten, nicht nur Frankreich, sehen das leider anders“, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies (SPD) dem „Handelsblatt“. (dts)



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