Grillkohle enthält bedenklich hohen Anteil an Tropenholz
In Deutschland verkaufte Grillkohle enthält bedenklich hohe Anteile an Tropenholz und Holz aus geschützten osteuropäischen Urwäldern. Das ist das Ergebnis einer am Sonntag veröffentlichten Untersuchung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und der Umweltschutzorganisation WWF. Die Experten fanden Tropenholz sogar in Produkten mit den Öko-Siegeln FSC oder PEFC.
Untersucht wurden 36 Grillkohlen aus Baumärkten, von Tankstellen, Supermärkten und Discountern. Danach enthalten 42 Prozent der getesteten Produkte Tropenholz-Anteile. 61 Prozent wurden als hochrisikobehaftet eingestuft, weil sie aus Regionen mit umfangreichem illegalen Holzeinschlag stammen.
Die Prüfergebnisse des renommierten Thünen-Instituts für Holzforschung bestätigten demnach Ergebnisse einer vergleichbaren Untersuchung aus dem Vorjahr. Viele der untersuchten Produkte enthalten dem Bericht zufolge zudem keine oder falsche Angaben zu Holzart und Herkunft.
So wirbt eine von einer Baumarktkette vertriebene Holzkohle mit dem Aufdruck „Kein Tropenholz“. Tatsächlich bestehe die Ware jedoch zu mehr als der Hälfte aus tropischen Holzarten.
In Deutschland werden pro Jahr durchschnittlich 250.000 Tonnen Holzkohle verbraucht. 85 Prozent der in Deutschland verkauften Holzkohle sind importiert.
Während der reine Import von Tropenholz oder illegal geschlagenem Stammholz aus osteuropäischen Urwäldern verboten ist, gilt das nicht, wenn diese Hölzer vorher zu Kohle verarbeitet wurden. Hier klafft eine Regelungslücke in der seit 2013 geltenden EU-Holzhandelsverordnung EUTR. (afp)
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