Greta Thunberg wirft Polizei Bedrohung von Aktivisten vor

Wegen eines geplanten Besuchs von Greta Thunberg hat die Polizei ein pro-palästinensisches Protestcamp geräumt. Nun meldet sich die Aktivistin mit scharfen Vorwürfen zu Wort.
Weil Greta Thunberg ein propalästinensisches Protestcamp in Dortmund besuchen wollte, hat die Polizei es beendet. (Archivbild)
Weil Greta Thunberg ein pro-palästinensisches Protestcamp in Dortmund besuchen wollte, hat die Polizei es beendet. (Archivbild)Foto: Christoph Soeder/dpa
Epoch Times9. Oktober 2024

Nach der Räumung eines propalästinensischen Protestcamps in Dortmund wegen eines geplanten Besuchs von Greta Thunberg erhebt die schwedische Aktivistin Vorwürfe gegen die deutschen Behörden.

„Deutschland bedroht und bringt Aktivisten zum Schweigen, die sich gegen den Genozid und die Besatzung in Palästina aussprechen“, sagt sie in einer auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft, nachdem das Protestcamp einer Studenteninitiative in Dortmund von der Polizei aufgelöst worden war. Thunberg gibt an, die Polizei habe den Studenten gesagt, sie werde verhaftet, wenn sie dort hinkäme.

Sie forderte dazu auf, die Studierendenbewegung in Dortmund und überall dort, wo „die Menschen mit Unterdrückung konfrontiert sind“, zu unterstützen. „Wir werden nicht zum Schweigen gebracht“, schloss sie.

Camp am Dienstag beendet

Die Polizei Dortmund hatte am Dienstag ein pro-palästinensisches Protestcamp beendet, nachdem dort der Besuch der Klimaaktivistin Thunberg angekündigt worden war. Zur Begründung hatte die Polizei am Dienstagabend zunächst mitgeteilt: „Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Person Thunberg führten zu der Bewertung, dass es sich um eine gewaltbereite Teilnehmerin handelt.“

Später nahm die Behörde diese Aussage zurück und sprach auf Nachfrage von einem „internen Fehler“. Eine Stellungnahme dazu sei in Vorbereitung, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Weiterhin begründete die Polizei das Verbot des Protestcamps unter anderem damit, dass durch Thunbergs Erscheinen vermutlich mehr Menschen als ursprünglich erlaubt gekommen wären.

Thunberg hat sich seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel vor einem Jahr und dem darauffolgenden militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen mehrfach mit den Palästinensern solidarisiert und Israel Völkermord vorgeworfen.

Kritiker werfen der Schwedin Einseitigkeit vor. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, nannte Thunberg-Äußerungen zum Nahostkonflikt im vergangenen Jahr „israelfeindlich und durch die verklausulierte Aberkennung des Existenzrechts Israels auch antisemitisch“. Auch die von Thunberg gegründete Friday-For-Future-Bewegung in Deutschland hatte sich wegen Thunbergs Standpunkt zu Palästina von ihr distanziert. (dpa/red)



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