„Glatter Vertragsbruch“: Hotels in Augsburg stornieren Buchungen für AfD-Parteitag
Wenige Wochen vor dem AfD-Bundesparteitag haben zwei Hotels in Augsburg Übernachtungen von Politikern der Partei storniert. Die Betreiber nannten die politische Ausrichtung sowie Sicherheitsbedenken als Grund für die Entscheidung. Die AfD pocht jedoch zumindest in einem Fall auf ein bestehendes Vertragsverhältnis.
Bei den beiden Hotels handelt es sich um das „Holiday Inn Express“ und das „Drei Mohren“, berichteten die Zeitungen „Welt“ und „Augsburger Allgemeine“. Betroffen von der Absage des „Holiday Inn Express“ seien auch Mitglieder des AfD-Bundesvorstands, berichtete die „Welt“ unter Berufung auf Parteiangaben.
Auch Fraktionsvorsitzende betroffen
Darunter befänden sich Partei- und Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland, Fraktionschefin Alice Weidel, Fraktionsvize Beatrix von Storch sowie die Vize-Parteichefs Albrecht Glaser und Kay Gottschalk.
Auch dem Brandenburger AfD-Landeschef Andreas Kalbitz und dem Brandenburger Landtagsabgeordneten Steffen Königer sei der Aufenthalt verwehrt worden, meldete das Blatt.
Schon in der Vergangenheit habe man Gäste abgewiesen, „die unseren Grundwerten einer weltoffenen Gesellschaft und einem fairen Miteinander widersprechen“, begründete Michael Friedrich, Geschäftsführer der Success Hotel Management GmbH, die das „Holiday Inn Express“ betreibt, die Absage gegenüber der „Welt“.
AfD-Politiker sind empört
Die AfD widersprach dieser Darstellung. Das Vertragsverhältnis zwischen der Alternative für Deutschland (AfD) und der Success Hotel Group, zu der das „Holiday Inn Express-Hotel“ gehöre, „besteht unverändert fort“, teilte die Bundesgeschäftsstelle der Partei mit.
Der Vertrag wurde zwischen der AfD und der Success Hotel Group geschlossen, nicht zwischen der Success Hotel Group und einzelnen AfD-Mitgliedern.“
Eine Sprecherin der Hotelkette Steigenberger, zu der das „Drei Mohren“ gehört, nannte auf Anfrage der „Augsburger Allgemeinen“ Sicherheitsbedenken als Grund für die Absage: „Gewaltbereite Linksautonome“ hätten zu „Krawallen“ aufgerufen.
Zu stornierten Buchungen in dem Hotel „Drei Mohren“ äußerte sich die AfD-Bundesgeschäftsstelle in ihrer Erklärung nicht.
Die betroffenen AfD-Politiker zeigten sich empört über die Stornierungen. Bundesvize Gottschalk sagte der „Welt“:
Es ist besorgniserregend und spricht für ein gesellschaftlich vergiftetes Klima, wenn Mitgliedern einer demokratischen Partei die Übernachtung in einem Hotel verwehrt wird.“
Ralph Weber, AfD-Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Vorpommern, bezeichnete die plötzlich Stornierung der Buchung als „glatten Vertragsbruch“. Er fühle sich an „Gestapo-Methoden“ erinnert“, sagte er der „Welt“. Der AfD-Parteitag ist am 30. Juni und 1. Juli in Augsburg geplant. (afp)
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