Gewerkschaft der Polizei warnt bei Kleinem Waffenschein vor Fehleinschätzung von Schreckschusspistolen
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Oliver Malchow, hat angesichts der explosionsartigen Zunahme von Kleinen Waffenscheinen vor den Gefahren für deren Inhaber gewarnt. „Da wird nichts Verbotenes gemacht“, sagte Malchow der „Frankfurter Rundschau“ (Samstag).
„Und von amerikanischen Verhältnissen sind wir weit entfernt. Grundsätzlich sagen wir als Gewerkschaft der Polizei aber: Vorsicht. So eine Waffe, die man mit einem Kleinen Waffenschein führen kann, kann beim Gegenüber Überreaktionen auslösen, weil er sie so schnell nicht als solche erkennt. Möglicherweise begibt man sich also selbst in eine größere Gefahr.“
Auch Polizisten hätten „das Problem einzuschätzen, ob das jetzt eine echte Schusswaffe ist oder aber eine, die man mit einem Kleinen Waffenschein führen darf“. Mit dem Kleinen Waffenschein kann man Schreckschusspistolen, Pfefferspray und Reizgas erwerben.
Malchow fügte hinzu: „Wir sehen keine Notwendigkeit, an den gesetzlichen Rahmenbedingungen etwas zu ändern, um an den Kleinen Waffenschein heranzukommen.“ Man müsse jedoch die Gefahren bedenken. Zuvor hatte das Bundesinnenministerium mitgeteilt, dass die Zahl der Kleinen Waffenscheine in einem Jahr um rund 63 Prozent gestiegen sei. (dts)
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