Gesundheitsexperte fordert weniger Kliniken in Deutschland – von 1.900 auf 1.200 reduzieren
Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses von Krankenkassen, Ärzten und Kliniken (G-BA), Josef Hecken, meint, es bedürfe einer grundlegenden Reform der Krankenhausversorgung in Deutschland.
So sagte er gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, Deutschland brauche nicht mehr, sondern deutlich weniger Klinikstandorte. Jede dritte Klinik sei für die medizinische Versorgung überflüssig: „Wir haben zur Zeit 1.900 Krankenhäuser, 1.200 wären genug.“
Dabei gehe es aber nicht nur um eine zahlenmäßige Reduktion der Kliniken. Die Arbeit müsste auch klüger aufgeteilt werden. So sollen kleinere Krankenhäuser auf dem Land sich eher auf die Grundversorgung der Bevölkerung konzentrieren und nur einfache operative Eingriffe vornehmen.
Anspruchsvolle Operationen werden in spezialisierten Zentren vorgenommen. Hecken ist sich sicher, „das wäre gut für die Wirtschaftlichkeit und für die medizinische Qualität“.
Länder verlieren Planungshoheit
Um diese Reformen umzusetzen, müssten die Länder auf ihre im Grundgesetz festgeschriebene Planungshoheit über die Krankenhäuser verzichten.
Die Bertelsmann-Stiftung hatte vor zwei Jahren mit ihrer Studie zur Krankenhausdichte für Wirbel gesorgt, berichtet „ntv.de“. Darin wurde sogar vorgeschlagen die Zahl der Kliniken auf unter 600 zu reduzieren. Ärztevertreter und Kliniken hatten auf diesen Vorschlag mit starker Kritik reagiert.
20 Krankenhäuser mussten im letzten Jahr schließen, berichtet ein Artikel von „RT.de“. Es wird davon ausgegangen, dass 34 weitere in diesem Jahr noch folgen könnten. Die Schließungen sollen laut Bundes- und Landesregierungen zukünftig eine „Spezialisierung“ und damit eine bessere Versorgung ermöglichen. (nw)
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