Geschätzt 2,0 Prozent Inflation — Teuerung im Euroraum steigt wieder schneller

Belgien hat derzeit mit 4,7 Prozent die höchste Inflationsrate. In Slowenien liegt sie bei 0,0 Prozent, in Irland bei 0,1. Für Deutschland gibt die EU-Statistikbehörde 2,4 Prozent an. Die Verbraucherpreise sind in der Eurozone stärker gestiegen als erwartet.
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Warten an der Sparkasse in Paderborn (Symbolbild).Foto: PR-PhotoDesign/iStock
Epoch Times31. Oktober 2024

Die Inflation im Euroraum ist im Oktober 2024 wieder deutlich gestiegen. Sie wird auf 2,0 Prozent geschätzt, nach 1,7 Prozent im September, teilte die EU-Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mit. Gegenüber dem Vormonat kletterten die Preise um 0,3 Prozent.

Die als „Kerninflation“ bezeichnete Teuerung, also der Preisanstieg ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, blieb im Jahresvergleich wie im Vormonat bei 2,7 Prozent. Diese „Kernrate“ wird von der EZB ganz besonders in den Blick genommen in Bezug auf ihr Ziel, eine Teuerung von zwei Prozent zu erreichen.

Analysten hatten für Oktober einen Anstieg erwartet. Sie waren aber im Schnitt nur von einer Inflationsrate von 1,9 Prozent ausgegangen.

Dienstleistungen steigen am stärksten

Im Hinblick auf die Hauptkomponenten der Inflation im Euroraum wird erwartet, dass „Dienstleistungen“ im Oktober die höchste jährliche Rate aufweist (3,9 Prozent, unverändert gegenüber September).

Es folgen „Lebensmittel, Alkohol und Tabak“ (2,9 Prozent, gegenüber 2,4 Prozent im September), „Industriegüter ohne Energie“ (0,5 Prozent, gegenüber 0,4 Prozent im September) und „Energie“ (-4,6 Prozent, gegenüber -6,1 Prozent im September).

Belgien hat höchste Inflationsrate

Die höchste Inflationsrate misst Eurostat in Belgien mit 4,7 Prozent. In Slowenien liegt sie der Statistikbehörde zufolge dagegen bei 0,0 Prozent und in Irland bei 0,1 Prozent.

Für Deutschland berechnet Eurostat die Inflationsrate mit 2,4 Prozent, wobei eine andere Methode verwendet wird als vom Statistischen Bundesamt, welches am Mittwoch eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent gemeldet hatte.

Eurostat veröffentlichte am Donnerstag auch Arbeitslosenzahlen für September. Die Quote im Euroraum blieb im Vergleich zum August stabil bei 6,3 Prozent. In allen 27 EU-Ländern lag sie weiter bei 5,9 Prozent.

Für Deutschland geht Eurostat für September von einer unveränderten Quote von nur 3,5 Prozent aus, deutlich unter dem Schnitt der Euro-Länder. Die Bundesagentur für Arbeit hatte die Quote für September und Oktober auf 6,0 Prozent beziffert, was ebenfalls an einer anderen Berechnungsmethode liegt.

EZB für 2,0 Prozent Inflationsrate

Die Europäische Zentralbank strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Die Notenbank hatte den richtungsweisenden Einlagenzinssatz zuletzt im Oktober um 0,25 Prozentpunkte gesenkt auf 3,25 Prozent. Viele Ökonomen erwarten bei der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember eine weitere Zinssenkung.

Eine Inflationsrate von 2,0 Prozent bedeutet, dass die Waren und Dienstleistungen im Durchschnitt um 2 Prozent teurer werden. Mit anderen Worten: Wenn etwas heute 100 Euro kostet, wird es bei einer 2-prozentigen Inflation in einem Jahr 102 Euro kosten. Der Wert des Geldes nimmt auf diese Weise schleichend ab. (dts/dpa/red)



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