„Gesamtgesellschaftliches Problem“: Straftaten gegen Lehrer in Niedersachsen um 40 Prozent gestiegen
Es ist kein einfaches Los, das die Lehrer tragen. Überall fehlt es an Fachkräften. Immer mehr Lehrer melden sich krank. Einige der Lehrer, die ihrer täglichen Arbeit nachgehen, fallen sogar Straftaten zum Opfer. Allein in Niedersachen stieg laut „HAZ“ die Anzahl der Straftaten gegen Lehrer im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf 322 an. Im Jahr 2017 waren es noch 229.
190 Lehrer waren im vergangenen Jahr Opfer von Körperverletzungen. Das sind 60 mehr als im Jahr 2017. Nähere Angaben zu den Ursachen für den massiven Anstieg der Straftaten konnte die Sprecherin des LKA Niedersachsen nicht machen. Auch die Lehrer gehen diesem Phänomen nach.
„Unsere Studien haben ergeben, dass sich die Lehrer nicht um jeden einzelnen Schüler so kümmern können, wie sie es gerne wollen und vor allem, wie die Schüler es verdient hätten“, sagte Laura Pooth, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen laut „HAZ“. Auch die sogenannten Beratungslehrer, zu denen Schüler mit ihren Problemen kommen könnten, würde es geben, aber „diese Arbeit wurde massiv zusammengestrichen“, kritisiert Pooth.
Über bestimmte Tätergruppen oder betroffene Schulformen könne man aber nur „spekulieren“. Grundsätzlich müsste die Lernumgebung der betroffenen Schulen genauer unter die Lupe genommen und den Fragen nachgegangen werden: „Können sich alle wohlfühlen? Gehen die Schüler gern in die Schule?“
Immer mehr Schüler stellen eigene Rechte in Vordergrund
Beobachtungen zufolge gäbe es an Gymnasien weniger Probleme als bei anderen Schulformen, betont Horst Audritz, Vorsitzender des niedersächsischen Philologenverbandes. Der Mensch gegenüber hätte immer weniger Wert. Das gelte auch für Lehrer und „das ist auch eine Frage des Respekts“, sagte Audritz. Immer mehr Schüler würden ihre eigenen Rechte in den Vordergrund stellen.
Der Einzelne versucht seine individuellen Rechte durchzusetzen, zunehmend auch mit allen rechtlichen Mitteln und Gewalt“, erläutert Audritz.
Er geht davon aus, dass die Gewalttaten „ein Zeichen für ein gesamtgesellschaftliches Problem“ sind. (sua)
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