Theologe über Gender-Mainstreaming: Sexualpädagogik der Vielfalt schadet unseren Kindern und zerstört die Familien
„Christen sollten zum Thema Gender-Mainstreaming sprachfähig werden und Stellung beziehen“, fordert Theologe Christoph Raedel in seinem neuesten Buch „Gender: Von Gender Mainstreaming zur Akzeptanz sexueller Vielfalt“.
Gender-Mainstreaming ist für den Autor kein neues Thema. Seit Jahren beschäftigt er sich mit dem Phänomen Gender. Er hat bereits mehrere Abhandlungen darüber veröffentlicht.
In der 2016 erschienen Broschüre „Die Gender-Agenda: Angriff auf die Familie“ erklärt der Professor: die „ideologischen Hintergründe des Genderismus, die zum Teil irrwitzigen Selbstwidersprüchlichkeit der Forderungen und die Gefahren und Nebenwirkungen einer als ‚wissenschaftliche Theorie‘ getarnten politischen Agenda“ (Amazon).
Neben dem grundsätzlichen Ziel der gesellschaftlichen Veränderung im Sinne der Gender-Agenda, seien es vor allem die Kinder, nach denen die Theoretiker der „sexuellen Vielfalt“ in der Praxis greifen würden. „Die Sexualpädagogik der Vielfalt ist sicherlich der Aspekt der Gender-Agenda, der unsere Gesellschaft und Eltern im Besonderen vor allem anderen alarmieren sollte…..,“ so Raedel.
In seinem neuesten Buch spannt Raedel – laut einer Rezension im christlichen Medienmagazin „pro“ – den Bogen von den Ursprüngen des Feminismus über die vor allem im akademischen und politischen Kontext wachsende Gender-Bewegung hin zur umstrittenen Sexualerziehung in Schulen und Kindergärten.
Hoheit über die Kinder war immer ein Zeichen totalitärer Staaten
In seinem Buch nimmt die deutsche Familienpolitik einen großen Teil ein. Der Autor scheut darin auch nicht vor deutlichen Worten zurück. „pro“ zitiert den Theologe:
Galt der Anspruch, die Hoheit über die Kinder haben zu wollen, lange als Zeichen totalitärer Staaten, so scheint diese Sichtweise inzwischen in der Mitte des Parteienspektrums der Bundesrepublik angekommen zu sein.“
Laut „pro“ beleuchtet Raedel sensible Themen wie Homo- und Transsexualität „aus einer christlich-konservativen Position heraus“. Demnach beklagt der Autor, dass eine Kritik an der Gleichbehandlung von Homosexualität „kriminalisiert“ oder als „homophob“ bezeichnet werde – was der „Unterstellung einer krankhaften psychischen Störung, einer Phobie, entspricht“.
Zudem verweist „pro“ auf Raedels Kritik an der „landläufigen Darstellung der Inter- und Transsexualität“. Der Autor vergleiche diese mit dem Phänomen anderer Körperintegrationsstörungen wie der Magersucht, „bei der der eigene Körper als falsch (in diesem Fall zu dick) empfunden wird, obwohl er eigentlich dünn ist.“
„Varianten der Schöpfungsvielfalt“ biblisch nicht begründbar
Der Theologe setzt im Buch offenbar auch die gängigen Meinungen zur menschlichen Sexualität mit dem biblischen Menschenbild in Gegensatz zueinander. Laut „pro“ betont er dabei, dass in der Bibel keinerlei sexuelle Empfindungen oder Identitäten jenseits der Mann-Frau-Polarität zur Norm erklärt werden. Daher sei es nicht biblisch begründbar, solche zu „Varianten der Schöpfungsvielfalt“ zu erklären. Dass die Liebe Gottes für alle Menschen gleich sei, werde hier offenbar missinterpretiert.
Ausführlich wird in dem Buch auch „die gelebte Realität in deutschen Familien behandelt“, schreibt „pro“ weiter. In Raedels Werk gibt es auch Umfragen dazu, was Männer, Frauen und Kinder sich für ihr Familienleben wünschen.
Entgegen aller politischer Anreize ist es offenbar noch immer Realität, dass der Familienvater auch die Rolle des Ernährers einnimmt – was auch von einer Mehrheit der Frauen so gewollt wird. Die Entscheidungen der Politiker drängen darauf, dass möglichst beide Elternteile einer Erwerbsarbeit nachgehen, auch das kritisiert Raedel in dem Buch. Für die Regierung habe dies zum einen finanzielle Gründe – die Steuereinnahmen – zum anderen herrsche oft die Ansicht, der Staat könne sich besser um die Kinder kümmern als die eigenen Eltern. Besonders die Verfechter von Akzeptanz und Toleranz sexueller Vielfalt in der Gesellschaft wollen laut Raedel möglichst früh bei den Kindern ansetzen.
Wo bleiben die Bedürfnisse der Kinder?
Die Frage nach den Bedürfnissen der Kinder käme bei dem Konzept Gender-Mainstreaming völlig zu kurz, meint der Theologe, dabei bräuchten Kinder unter drei Jahren – und das sei wissenschaftlich unumstritten – für die optimale Entwicklung eine feste Bezugsperson, im Normalfall die Mutter. Doch sei in der Sexualpädagogik und beim Adoptionsrecht die Ideologie offenbar wichtiger als reale Begebenheiten, beklagt der Autor.
„Raedel will in seinem Buch als Christ begründete Zweifel an einem heutigen Menschen- und Geschlechterbild anbringen“, resümiert „pro“. Was es laut Raedel wirklich brauche, sei ein „Familien-Mainstreaming“ – die Frage müsse lauten: „Wie Familien darin unterstützt werden können, als Familien zu leben, anstatt lediglich als Projektionsfläche feministischer Gleichheitsfantasien oder als Modul marktwirtschaftlicher Rechenspiele betrachtet zu werden“.
(mcd)
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