Geiselnehmer nach Befreiungsaktion verstorben
***NewsTicker ***
16:31 Uhr
Eine Geiselnahme in einem Einkaufszentrum hat am Samstag die Dresdner Polizei in Atem gehalten. Am Nachmittag wurden die beiden Geiseln unverletzt befreit, der mutmaßliche Täter erlitt tödliche Verletzungen.
Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Der 40 Jahre alte Verdächtige hatte möglicherweise kurz zuvor bereits mehrere Straftaten begangen.
Zu der Geiselnahme kam es am Vormittag in der Altmarktgalerie in der Dresdner Innenstadt. Der Striezelmarkt, einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte Deutschlands, blieb wegen des Großeinsatzes geschlossen. Es gab umfangreiche Verkehrsbehinderungen.
Polizei mit Geiselnehmer in telefonischem Kontakt
Die Polizei stand nach eigenen Angaben mit dem Geiselnehmer in telefonischem Kontakt.
Am frühen Nachmittag wurde die Geiselnahme dann beendet. Die beiden Geiseln seien befreit worden, sie seien „augenscheinlich äußerlich unverletzt“ und würden medizinisch betreut, teilten die Beamten mit. Laut einem Polizeisprecher handelte es sich um eine Frau und ein Kind.
„Im Rahmen des Zugriffs und der Befreiung der Geiseln erlitt der 40-Jährige tödliche Verletzungen“, erklärte die Polizei weiter. Wie genau es zum Tod des Mannes kam, wird den Angaben zufolge noch ermittelt.
Verdächtiger versuchte, in Radiosender zu gelangen
Außerdem kam es zu einem Vorfall im Bürogebäude „Ammonhof“ in der Nähe des Hauptbahnhofs – dort drang am Vormittag ein Mann mit einer Schusswaffe in ein Gebäude ein und bedrohte Anwesende. Verletzte gab es nicht. Laut dem Polizeisprecher könnte es sich hier ebenfalls um denselben Täter handeln.
In dem Gebäude hat unter anderem der Privatsender „Radio Dresden“ seinen Sitz. Der Verdächtige habe vergeblich versucht, in die Räumlichkeiten zu gelangen, und dann durch eine Tür hindurch geschossen, sagte der Geschäftsführer des Senders, Tino Utassy, dem MDR. Alle anwesenden Mitarbeitenden hätten das Gebäude über einen anderen Ausgang verlassen.
Sachsens Ministerpräsident erleichtert
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erklärte zu der Geiselnahme auf Twitter, er sei „erleichtert, dass diese bedrohliche Situation beendet werden konnte“. Er dankte der Polizei für ihr „entschlossenes und umsichtiges“ Handeln. „In Gedanken bin ich bei den Opfern dieses Tages und hoffe, dass sie diese schrecklichen Erlebnisse, auch gemeinsam mit ihren Mitmenschen, besprechen und verarbeiten können“, fügte Kretschmer hinzu.
Landesinnenminister Armin Schuster (CDU) erklärte, er sei „entsetzt über die Tat eines vermutlich psychisch verwirrten Einzeltäters und erleichtert darüber, dass die Polizei die beiden in der Gewalt des Täters befindlichen Personen angesichts der schwierigen Lage unverletzt befreien konnte“. Das schnelle und besonnene Handeln der Einsatzkräfte habe „womöglich Schlimmeres verhindert“.
Auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) dankte den Einsatzkräften. „Diese Tat zeigt, wie zerbrechlich die vorweihnachtliche Besinnlichkeit und Unbeschwertheit sein kann“, erklärte er.
12:55 Uhr
Die Geiselnahme in Dresden ist beendet. Der Täter sei gefasst und verletzt, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Geiseln, eine Angestellte und ein Kind, seien äußerlich unverletzt geblieben. Gegen 7:20 Uhr hatte die Polizei in Dresden-Prohlis zunächst in einem Mehrfamilienhaus eine tote Frau gefunden. Das Tötungsdelikt stehe in Zusammenhang mit dem Einsatz in der Dresdner Innenstadt, teilte die Polizei mit.
Tatverdächtig sei der 40-jährige deutsche Sohn der Frau. Der mutmaßliche Täter ist nach Angaben eines Polizeisprechers in seinem psychischen Verhalten sehr auffällig. „Wir gehen am ehesten von einer psychischen Erkrankung aus.“ Der Polizei sei ansonsten nichts offenkundig bekannt. Es deute alles auf eine psychische Erkrankung hin.
Dieser habe sich danach in der Altmarkt-Galerie verschanzt, die Polizei bezeichnete den Mann als psychisch auffällig. Die Polizei evakuierte das Einkaufszentrum und angrenzende Bereiche. Mehrere Menschen kamen in einem Bus der Dresdner Verkehrsbetriebe unter und wurden dort betreut.
„Die Sperrung der Innenstadt in Dresden wird aufgehoben. Die Altmarktgalerie bleibt weiterhin geschlossen“, informiert die Dresdner Polizei.
12:50 Uhr
„Die Geiselnahme in Dresden ist beendet! Zwei Menschen befinden sich äußerlich unverletzt in unserer Obhut“, schreibt die Dresdner Polizei. Der Täter wurde festgenommen.
12:33 Uhr
Letzter Stand: Täter konnte nicht zu den Redaktionsräumen vordringen. Er floh dann in die Altmarkt-Galerie und verschanzte sich dort mit einer Geisel in einem Geschäft. Aktuell ist die Polizei im Kontakt mit dem Täter. „Wir stehen im Kontakt mit dem Täter. Auch unser SEK und die Verhandlungsgruppe ist vor Ort“, schreibt die Dresdner Polizei.
Der Bereich um die Altmarkt-Galerie sollte weiträumig gemieden werden.
11:54 Uhr
Laut MDR ist am Morgen eine bislang unbekannte Person in das Bürogebäude „Ammonhof“ in Dresden, wo auch der Radiosender „Radio Dresden“ und „Hit Radio RTL“ sitzt, eingedrungen. Die Radiosender sollen nach bisherigen Erkenntnissen das Ziel für den Täter gewesen sein.
Er zielte nach MDR-Informationen mit der Waffe auf Unbeteiligte und soll eine Geisel bei sich gehabt haben.
Offenbar verschaffte sich der Täter mit Schüssen Zugang zu den Redaktionsräumen. Währenddessen konnte der Zeuge fliehen und rief die Polizei, berichtet der MDR weiter.
Die Radio-Mitarbeiter konnten sich laut Polizeiangaben in Sicherheit bringen. Der Täter soll dann sich in das nahe gelegene Einkaufszentrum „Altmarkt-Galerie“ begeben haben.
„Derzeit läuft eine Gefahrenabwehrmaßnahme“, sagt ein Sprecher der Polizeidirektion MDR.
Medienberichte, wonach ein Mensch in dem Einkaufszentrum erschossen wurde, wollte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Die Lage sei noch sehr unübersichtlich, sagte ein Sprecher der „Deutschen Presse-Agentur“.
Laut Zeugenaussagen sind Schüsse gefallen, berichtet der MDR.
11:35 Uhr
In der Dresdner Innenstadt ist des am Samstag zu einer Geiselnahme gekommen. Die Polizei teilte am Vormittag mit, die Altmarkt-Galerie und angrenzende Bereiche seien evakuiert worden, der Zugang sei derzeit nicht möglich. Auch der Striezelmarkt bleibe geschlossen. Das dortige Einkaufszentrum wurde geräumt. Der gesamte Innenstadtbereich wurde für den Bus- und Straßenbahnverkehr gesperrt.
🚨 Polizeieinsatz in #Dresden🚨
Aktuell kommt es im Bereich der #AltmarktGalerie zu einem Polizeieinsatz, nach einer Geiselnahme.Bitte meiden Sie den Bereich. Der #Strietzelmarkt bleibt vorerst geschlossen. Wir werden hier weiter informieren: https://t.co/sRdMhoYvqK #dd1012 pic.twitter.com/MlQUCTglml
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) December 10, 2022
„Die Polizei bittet darum, den Innenstadtbereich zu meiden“, hieß es in einer Mitteilung. Gleichzeitig hieß es in Berichten lokaler Medien, dass eine unbekannte Person in die Räumlichkeiten des Radiosenders „Radio Dresden“ eingedrungen sei und Schüsse abgegeben habe. Im Dresdner Stadtteil Prohlis wurde zudem eine tote Person aufgefunden. Laut der Berichte wird aktuell geklärt, ob die Taten in Zusammenhang stehen. (dts/dpa/er)
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