„Geht wählen“ – letzte Botschaften der Spitzenpolitiker am Wahltag

Über soziale Medien versuchen die Spitzenpolitiker und Kanzlerkandidaten, unentschlossene Wähler zu mobilisieren. Während Robert Habeck dazu rät, in der Wahlkabine noch einmal mit geschlossenen Augen innezuhalten und die „richtige“ Wahl zu treffen, will Sahra Wagenknecht mithilfe der Wähler den „alten Parteien richtig Beine machen“.
Titelbild
Die Spitzenkandidaten der wichtigsten deutschen Parteien rühren ein letztes Mal vor der Bundestagswahl die Wahltrommel: (Obere Reihe von l.) Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Alice Weidel (AfD), Friedrich Merz (CDU); (untere Reihe, von l.) Robert Habeck (Grüne), Sahra Wagenknecht (BSW) und Christian Lindner (FDP).Foto: Stefanie Loost/Tobias Schwarz/Ina Fassebender/Angela Weiss/John MacDougall/Ralf Hirschberger/AFP via Getty Images
Von 23. Februar 2025

Am Wahltag starten Politiker einen allerletzten Versuch, Wähler für sich zu mobilisieren.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war bereits vor 9 Uhr mit seinen Personenschützern beim Joggen in seinem Wohnort Potsdam zu sehen. Im Laufe des Vormittags gab er dann in Begleitung seiner Frau, Britta Ernst, seine Stimme ab.

Um 10:42 Uhr meldete sich Scholz via X. Selbst wer sich bislang nicht festgelegt habe, solle ins Wahllokal gehen. Sein „Rat“: „Beide Kreuze bei der SPD.“

Wie Scholz auf Politikpodcast „Jung & Naiv“ am 14. Februar äußerte, ist sein Plan A, dass er erneut Kanzler wird. Dass er beruflich noch einmal etwas anderes macht, hält er hingegen für ausgeschlossen.

Ebenso wie Scholz hat auch sein Herausforderer Friedrich Merz (CDU) im Vorfeld deutlich gemacht, dass er keinem künftigen Kabinett angehören will, das er nicht selbst führt. Der Unionskandidat postete auf X ein Foto von seiner Stimmabgabe im Sauerland. Er schreibt: „Jetzt liegt es an Ihnen: Nutzen Sie ihr Wahlrecht!“. Der heutige Sonntag sei „ein entscheidender Tag für unser Land“.

Kanzlerkandidat der Grünen Robert Habeck veröffentlichte am Vormittag ebenfalls ein Video auf X, um auch noch unentschlossene Wähler zu motivieren, zur Urne zu gehen. Dabei gab er folgenden Tipp:

„Ihr geht ins Wahllokal, ihr holt euch den Stimmzettel, ihr geht in die Wahlkabine und bevor ihr das Kreuz macht, macht ihr drei Sekunden die Augen zu und fragt euch: Welche Herausforderung, welche großen Probleme unserer Zeit muss Politik jetzt lösen? Und welche Partei hat die Kraft und das Verantwortungsbewusstsein, das jetzt auch wirklich anzugehen? Und dann macht ihr die Augen auf und dann setzt ihr das Kreuz – und ich bin sicher, es wird an der richtigen Stelle sein.“


Der FDP-Spitzenkandidat und ehemalige Finanzminister Christian Lindner nutze einen X-Post für seinen Appell, die FDP zu wählen – „für alle, die wissen, dass wir ohne FDP im Bundestag morgen mit Kenia – einem linken ‚Weiter so‘ – aufwachen werden“. Für die Umsetzung einer Wirtschaftswende sieht er mit einer Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grüne „schwarz“. Er schrieb:

Kanzlerkandidatin Alice Weidel (AfD) meldete sich um 8:15 Uhr mit einem Video aus dem Auto. Sie sagte auf X: „Jede Stimme für die AfD, denn nur wir werden Deutschland verändern.“ Dabei sprach sie von „echte[r] Migrationswende“ und einem Deutschland, das „reich, wohlständig und sicher“ sei. „Geht heute ins Wahllokal, aber geht nicht allein. Nehmt noch mindestens zwei Freunde mit und dann verändern wir gemeinsam Deutschland.“

BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht will am heutigen Tag den „alten Parteien“, die für die „ganze Misere verantwortlich“ sind, „einen richtigen Denkzettel“ verpassen – unter anderem dafür, dass „das Leben immer teurer geworden ist und die Ungleichheit wächst“.  In ihrem Beitrag äußert sie, dass sich die Menschen im Land immer unsicherer fühlen und immer mehr Geld in Waffen investiert wird, anstatt in die Bildung oder Rente zu stecken.

Auf X fordert Wagenknecht die Wähler auf, das BSW zu wählen für ein Deutschland, „in dem sich die Menschen wieder wohl und sicher fühlen“. Die Politik müsse den Menschen das Leben leichter und nicht schwerer machen. Wenn die Wähler auch noch zwei Freunde, Verwandte oder Bekannte mit zur Wahlurne nehmen, werde ihre Partei „den alten Parteien richtig Beine machen können“.



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