Geflügelwirtschaft will Gesetz juristisch prüfen: „Was die Bundesregierung da verabschiedet hat, geht gar nicht“
Der Zentralverband der Geflügelwirtschaft (ZDG) hat den Beschluss des Kabinetts zum Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie scharf kritisiert.
„Was da beschlossen wurde, darf wirklich nicht wahr sein“, sagte ZDG-Präsident Otto Ripke der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Es soll viel mehr verboten werden als nur der Einsatz von Werkverträgen. Die Regierung setzt die Fleischproduktion in Deutschland aufs Spiel.“ Der Verbandspräsident rechnet mit steigenden Fleischpreisen, wie er der Zeitung sagte.
Ripke kritisierte, dass neben den Werkverträgen auch der Einsatz von Leiharbeitern unterbunden werden soll, die besonders bei Saisonspitzen zum Einsatz kommen. „Wir brauchen Leiharbeiter, um die hohe Nachfrage zur Grillsaison abzufedern. Das hat mit Werkvertrag nichts zu tun.“
Mit Unverständnis reagierte der Verbandspräsident auf das geplante Kooperationsverbot in der Fleischbranche, das die Zusammenarbeit verschiedener Tochterunternehmen unterbinden soll. „Was soll das denn? So etwas ist weltweit und in jeder Branche üblich“, sagte er der Zeitung.
Ripke appellierte an den Bundestag, das Gesetz so nicht zu verabschieden. Die Geflügelwirtschaft sei bereit, auf den Werkvertrag zu verzichten und die Leiharbeit zu beschränken. „Aber das, was die Bundesregierung da verabschiedet hat, geht gar nicht.“ Er kündigte eine „sorgfältige juristische Prüfung“ der Beschlüsse an.
Heil: Preissteigerung ist ein Ammenmärchen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Warnungen zurückgewiesen, wonach das Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie zu deutlichen Preissteigerungen führen könnte. „Das halte ich für ein Ammenmärchen“, sagte Heil am Mittwoch in Berlin. Tatsache sei, dass „anständige Arbeitsbedingungen an sich das Fleisch nicht verteuern“.
In der Branche werde milliardenschwer verdient. „Dann muss man eben mal über die Gewinnmargen in diesem Bereich diskutieren“, so Heil. Man müsse nicht alles an die Verbraucher als Preis weitergeben. Zudem habe an der „Konstruktion der Sub-Sub-Sub-Unternehmerei“ bereits immer irgendjemand auch schon mitverdient, nur nicht die Beschäftigten.
Insofern halte er die Warnungen der Industrie für eine „hohle Drohung“, so der Arbeitsminister. Mit dem Argument versuche die Branche, „notwendige Regeln auszuhebeln“. Das werde aber nicht gelingen.
Heil will gründlich in Fleischbranche aufräumen
„Wichtig ist, dass wir Werkverträge und Leiharbeit in dieser Branche verbieten, damit ein Unternehmen verantwortlich ist“, sagte der Minister am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Das geplante Arbeitsschutzkontrollgesetz gewährleiste, „dass wir Verantwortlichkeit klar machen können“. Wichtig seien aber nicht nur schärfere Gesetze, sondern auch deren Kontrolle, sagte er weiter.
Künftig sollen nur noch Angestellte des eigenen Betriebs Tiere schlachten und zerlegen dürfen. Für die Unterbringung von Beschäftigten in Gemeinschaftsunterkünften auch außerhalb des Geländes eines Unternehmens sollen zudem Mindestanforderungen gelten, und zwar nicht allein für die Fleischindustrie, sondern branchenübergreifend.
„Wir wollen, dass Menschen festangestellt werden und dass Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz und faire Arbeitsbedingungen auch gewährleistet sind“, fasste Heil die Ziele des geplanten Gesetzes zusammen.
In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass „durch diese Art von Sub-Sub-Sub-Unternehmertum Verantwortung nicht übernommen wurde“. Das sei „vor Corona schon eine Katastrophe“ gewesen, sei aber zum allgemeinen Pandemierisiko geworden. „Deshalb will ich da aufräumen, und zwar gründlich.“
Die Fleischindustrie stand in den vergangenen Jahren immer wieder wegen der dort herrschenden Arbeitsbedingungen in der Kritik. Als besonders problematisch wird die Lage von Beschäftigten angesehen, die nicht bei den Firmen direkt, sondern bei Subunternehmern angestellt sind, die wiederum Werkverträge mit den Auftraggebern abschließen. (afp)
Unsere Buchempfehlung
Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.
Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.
In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.
Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop
Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.
Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.
Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion