Gauland zu Chemnitz: „Wenn eine solche Tötungstat passiert, ist es normal, dass Menschen ausrasten“
AfD-Chef Alexander Gauland hält die Vorfälle in Chemnitz nach dem dortigen Tötungsdelikt an einem Deutschen für eine verständliche Reaktion. „Wenn eine solche Tötungstat passiert, ist es normal, dass Menschen ausrasten“, sagte Gauland der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). Dies sei „in Freiburg nicht anders als in Konstanz oder eben in Chemnitz“, so Gauland weiter.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier schrieb am Sonntag auf Twitter: „Wenn der Staat die Bürger nicht mehr schützen kann, gehen die Menschen auf die Straße und schützen sich selber.“ Über diesen Tweet von Frohnmaier sagte der AfD-Fraktionschef: „Selbstverteidigung ist mit Sicherheit nicht Selbstjustiz. Nichts anderes ist gemeint.“
Europäer würden „sofort wissen, dass Menschen aus einem islamischen Kulturkreis nicht dazugehören und dass deren Regeln anders sind als unsere“. Derzeit kämen „Menschen aus einem völlig fremden Kulturkreis mit völlig anderen Auffassungen“, und das so Gauland, „zerstört die Identität und das Gefühl, dass man sich auf den Nachbarn verlassen kann“. Man müsse „sehen, dass jeder Muslim natürlich ein anderes Verhältnis zu Frauen hat als ein Franzose, ein Brite oder ein Holländer“.
Mit Blick auf die parteiinterne Rentendebatte zeigte sich Gauland offen für die Forderung der Thüringer AfD-Landtagsfraktion unter Björn Höcke, den Plan für eine Aufstockung niedriger Renten nur für Senioren mit deutscher Staatsangehörigkeit ins AfD-Programm aufzunehmen. „Einen Rentenzuschlag für deutsche Staatsbürger kann ich mir vorstellen“, sagte Gauland. Er wolle sich aber in dieser Frage jetzt nicht festlegen.
Dies begründete er auch mit seinen Meinungsverschiedenheiten mit dem anderen Parteivorsitzenden Jörg Meuthen. „Meuthen glaubt, dass das Umlagesystem auf Dauer nicht funktioniert. Ich hingegen denke, dass man nicht vom Umlagesystem wegkommt, aber eine zweite Säule dazustellen muss“, sagte Gauland. Die Debatte sei aber nicht abgeschlossen, entscheiden müsse ein Bundesparteitag 2019. „Deshalb darf ich keine Vorfestlegung treffen.“ (dts)
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