Gauland bleibt bei scharfer Kritik – weil Özoguz die deutsche Kultur für „schlicht nicht identifizierbar“ hält
AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland bleibt einem Zeitungsbericht zufolge im Kern bei seiner scharfen Aussage gegen die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD).
„Das war eine scharfe Formulierung, aber es ist Wahlkampf“, sagte Gauland der „Bild“ (Dienstagsausgabe). Auf einer Wahlkampfveranstaltung hatte Gauland gesagt, Özoguz im türkischen Landesteil Anatolien „entsorgen“ zu wollen.
Im „Bild“-Talk „Die richtigen Fragen“ sprach Gauland Özoguz zudem „eine Kenntnis des deutschen Landes“ ab. „Wer von spezifisch deutscher Kultur nichts wissen will, gehört nicht in dieses Land“, sagte Gauland. Zugleich beteuerte er demnach, beim Verwenden des Begriffes „entsorgen“ nicht an „Müll“ gedacht zu haben.
Gauland hatte am Wochenende einem Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zufolge im thüringischen Eichsfeld Äußerungen der SPD-Politikerin kommentiert, wonach eine spezifisch deutsche Kultur jenseits der Sprache nicht auszumachen sei. Er sagte demnach: „Das sagt eine Deutschtürkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“
Der AfD-Politiker löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. CDU-Generalsekretär Peter Tauber nannte die Äußerungen „schlicht eins: rassistisch“. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz bezeichnete die AfD als „im Kern eine rechtsextreme Partei“. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte: „Frau Özoguz stammt aus Hamburg, insofern disqualifizieren sich diese Äußerungen von selbst.“
Özoguz, die seit Ende 2013 Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ist, hatte im Mai dem Berliner „Tagesspiegel“ gesagt: „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“ (afp/so)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion