Gauck: Offen über Begrenzung des Flüchtlingszuzugs reden

Gauck stellte auch fest, dass die jahrelangen Einsparungen auf dem Gebiet der Sicherheit zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung geführt hätten.
Titelbild
Bundespräsident Joachim Gauck fordert offen über den Flüchtlingszustrom und eine mögliche Begrenzung zu diskutieren.Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Epoch Times5. Februar 2016
Bundespräsident Joachim Gauck hat eine offene Diskussion über die Begrenzung des Flüchtlingszuzugs gefordert. Begrenzungsstrategien könnten „moralisch und politisch geboten“ sein, sagte Gauck im WDR-Rundfunk.

Gerade in dem Bemühen, möglichst vielen Menschen helfend zur Seite zu stehen, könne es begründet sein, „dass man nicht allen hilft“. Es sei möglich, hilfsbereit und sorgenvoll zugleich zu sein, betonte Gauck am Freitag in der WDR-5-Sendung „Redezeit“. Es zeige sich, dass wir „das Für und Wider und das Maß an Aufnahmebereitschaft“ öffentlich besprechen müssen.

Kritisch äußerte sich Gauck nach Angaben des Senders zur aktuellen Diskussion über den Umgang mit der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) und zur Weigerung mancher Politiker, an Fernsehrunden mit AfD-Vertretern teilzunehmen. Übertriebene Ängste vor jeder Form von Propaganda oder Populismus seien fehl am Platze. Gleichwohl gebe es Hetze, die eine Straftat darstelle und geahndet werden müsse. Tätliche Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte seien Straftaten.

Gauck stellte fest, dass die jahrelangen Einsparungen auf dem Gebiet der Sicherheit zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung geführt hätten. Er sei dankbar, dass die Politik reagiert und neue Stellen zugesagt habe. Mit Blick auf „zum Teil hysterische und aufgeputschte Bewegungen“ riet Gauck zu mehr Gelassenheit und zeichnete ein insgesamt positives Bild Deutschlands: „Wir wollen nie vergessen, dass dieses Land nach wie vor solidarisch ist. Dass die Zahl der Solidarischen bei weitem diejenigen überwiegt, die als Brandstifter oder Hetzer unterwegs sind.“

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion