„Ganzheitliche Sichtweise“ gefordert: Scheuer freut Lungenfachärzte-Initiative zu Feinstaubdebatte
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer freut sich über die Initiative von mehr als hundert Lungenfachärzten, die Feinstaub- und Stickoxidgrenzwerte in Frage stellen.
„Wir brauchen eine ganzheitliche Sichtweise“, sagte der CSU-Politiker am Donnerstagmorgen im ARD-Morgenmagazin. „Wenn über 100 Wissenschaftler sich zusammenschließen, ist das schon einmal ein Signal.“ Die bisherige Debatte nannte er „schon sehr skurril“.
Die Gruppe von Lungenspezialisten zweifelt den gesundheitlichen Nutzen der geltenden Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide (NOx) an. Sie sähen keine wissenschaftliche Begründung, die die geltenden Obergrenzen rechtfertigen würde, heißt es in einer Stellungnahme.
Grenzwerte sind Grundlage für Dieselverbote in Städten. In der EU gilt für Stickstoffdioxid (NO2) ein Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, für Feinstaub sind es Werte je nach Partikelgröße. Werden die Werte länger überschritten, stehen jeweils Verbote für Diesel-Fahrzeuge zur Debatte. Die Union hält die Werte für zu hoch.
Scheuer sagte, die EU gebe die Möglichkeit Grenzwertmessstationen auch dort zu platzieren, wo die Schadstoffemissionen nicht am höchsten sind. Dies hält er für „eine vernünftige Herangehensweise an die Grenzwerte“. (dpa)
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