Gag-Schreiber Beisenherz: Bei YouTube gibt es keine guten Witze
Micky Beisenherz, Gag-Autor des Dschungelcamps und der „heute show“, hat bei YouTube noch keinen einzigen guten Witz entdeckt. „Ich habe mal drei Minuten lang versucht, Y-Titty zu sehen. Es waren die drei schlimmsten Minuten meines Lebens“, sagte der 38-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag).
Zugleich fand der preisgekrönte Humorist eine freundliche Entschuldigung für die schlechten Witze der YouTuber: „Es ist ganz sicher eine Altersfrage. Wer weiß, worüber ich mit 14 Jahren gelacht habe. Ich hoffe, es findet niemals jemand raus. Wenn ich heute 14 wäre und eine Webcam hätte, käme wahrscheinlich genau dasselbe dabei raus, was Y-Titty und die Lochis machen“, so Beisenherz. „Im Grunde ist YouTube auch lehrreich und sogar entlastend: Ich bin immer wieder erstaunt, wie lange man eine Pointe totreiten kann – selbst wenn sie schon beim ersten Mal kaum Leben in sich hatte.“ Eine Ausnahme machte Beisenherz allerdings in seiner YouTube-Kritik: „LeFloid finde ich ganz gut. Cleverer Junge.“ Nicht nur die Millionen Fans der YouTube-Stars sind Beisenherz ein Rätsel. Auch „Fack ju Göhte“, eine der erfolgreichsten deutschen Komödien-Reihen, ist ihm fremd: „Ich habe nicht mal den ersten Teil gesehen. Aber ich weiß, worum es geht. Was ich für eine wirklich gute Pointe halte: Rund 20 Jahre nach `From Dusk Till Dawn` hat der Hauptdarsteller ein Tattoo wie George Clooney damals. Ob das irgendjemand als cool und frech empfunden hat? Über so was kann ich lachen.“ Dass der Humor der Pauker-Klamotten und selbst ihr Star Uschi Glas mit den „Fack ju Göhte“-Filmen einen zweiten Frühling erleben, wundert den Fachmann nicht: „Schlechte Pointen werden eben nicht alt. Bülent Ceylan zieht sich auch einen Pelzmantel an und imitiert eine Frau. Das hat es in den 70ern mit `Rudis tollen Tanten` auch gegeben, und die Leute lachen sich immer noch tot und finden es frisch und frech. Humor ist wie die Schlaghose. Man muss sie nur lang genug im Schrank lassen, dann ist sie wieder angesagt.“
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion