Gabriel: „EU muss außenpolitisch selbstbewusster werden – gerade gegenüber den USA“
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat eine Neuausrichtung der transatlantischen Beziehungen und eine selbstbewusstere europäische Außenpolitik gefordert. „Das letzte Jahr hat die Welt verändert“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Das lag nicht nur, aber auch am neuen amerikanischen Präsidenten.“
Die USA zögen sich immer mehr aus der internationalen Zusammenarbeit zurück, erklärte der Bundesaußenminister. Präsident Trump sehe die Europäer in erster Linie als Wettbewerber, manchmal sogar als Gegner. „Multilateralismus wird zum Unwort“, so Gabriel.
In dieser unbequemen Situation müssen wir uns entscheiden: Wollen wir gestalten oder wollen wir gestaltet werden?“, so der SPD-Politiker.
Die Europäer müssten lernen, ihre „Interessen klarer [zu] definieren und entschiedener dafür [einzustehen] – gerade gegenüber den USA“, forderte er.
„Wenn liberale Werte andernorts in Bedrängnis geraten und ‚alternative Fakten‘ die Debatten bestimmen, dann muss doch jedem hier in Europa klar werden: Mit einem schwachen Europa verlieren wir den Kampf um unsere Werte und um Einfluss“, erklärte Gabriel.
Deshalb setze er sich dafür ein, dass Europa reformiert und vorangebracht werde. „Ich will eben nicht, dass Europa nur noch ein kleiner Fisch in einem Becken voller Haie ist. Wir brauchen einen europäischen ‚game plan'“, so Gabriel. (dts/as)
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