G7 „volksnah“ – Bürger-Treffen im Dörfchen Krün: Bundeswehr flog Journalisten mit Hubschraubern zu Merkel und Obama
+++ Update: 07. Juni 11.05 Uhr: Bundeswehr flog Journalisten mit Hubschraubern zu Merkel und Obama +++
So wichtig sind die Hofberichterstatter: Weil sie befürchteten, dass die Medienvertreter wegen Straßenblockaden nicht rechtzeitig ankommen könnten, hat die Bundeswehr Journalisten per Hubschrauber nach Krün geflogen. Die berichtete Spiegel Online. In dem 2000-Einwohnerdorf findet derzeit ein Termin statt bei dem Kanzlerin Merkel und US-Präsident Obama sich mit „Bürgern treffen“. Nur wer im Personalausweis Krün als Wohnort stehen hat, durfte zu dem Termin, bei dem die beiden Staatsoberhäupter sich mit Trachtenvereinen und Blaskapellen feiern lassen. Seit den Morgenstunden ist die Polizei damit beschäftigt, immer wieder kleinere Straßenblockaden von G7-Gegnern zu räumen.
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Simulierte Volksnähe auf Kosten des Steuerzahlers: Gemeinsam mit US-Präsident Obama will Angela Merkel am Sonntag "den Kontakt mit Bürgern suchen". Und das in Krün in der Nähe von Garmisch-Patenkirchen, kurz vor dem offiziellen Start des G7-Gipfels in Elmau. Das Dörfchen hat laut Wikipedia 1930 Einwohner (Stand 2013) und nur wer im Personalausweis "Krün" als Wohnort stehen hat, darf zu dem hochwichtigen Termin im Rathaus, zu dem alle Krüner Bürger eingeladen wurden.
"Das ist wirklich ein ganz, ganz große Ehre für die Gemeinde Krün“, zitierte die TZ Krüns Bürgermeister Thomas Schwarzenberger (CSU).
Angesagt sind die Staatsoberhäupter zwischen 10 und 12 Uhr, eine Stunde lang soll das Event dauern, mit dabei sind Trachtenvereine, Alphornbläser und die Musikkapelle Krün. Merkel und Obama wollen Grußwörter an das Volk entrichten. Der Termin wird vom Bayerischen Fernsehen live im TV übertragen. Angesichts der geplanten Proteste von G7-Gegnern dürfte dieser Termin die Polizei vor erhebliche Herausforderungen stellen.
Absicherung das teuerste am G7
Wie der deutsche Steuerzahlerbund schätzte, belaufen sich die Kosten für den G7-Gipfel entgegen der offiziell zugegebenen 120 Millionen auf 360 Millionen Euro: Richtig ins Geld gehen nämlich die Personalkosten von Tausenden Polizisten zum Schutz der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen. Zu den strengen Sicherheitsvorkehrungen gehören Straßensperrungen und Grenzkontrollen.
Ein Teil davon, nämlich 6 Millionen Euro, zahlt der österreichische Steuerzahler, da Österreich für den südlichen Teil der Absicherung zuständig sei, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Die Österreicher werden aber gleich zweimal tief in die Tasche greifen müssen – nächstes Wochenende kommen nach dem G7-Gipfel die Bilderberger nach Tirol.
(dpa/dk/rf)
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