G36-Nachfolger kostet mindestens 630 Millionen Euro
Das Verteidigungsministerium veranschlagt die Beschaffungskosten für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr auf mindestens 630 Millionen Euro. Die Ablösung des bisher genutzten G36 wird sich bis weit ins kommende Jahrzehnt hinziehen, wie aus einer internen Vorlage für Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder hervorgeht, über die der „Spiegel“ berichtet. Die Beschaffungsexperten des Verteidigungsministeriums berichten darin, die neue Standardwaffe sei mit „einem finanzplanerischen Vorhalt in Höhe von 630 Millionen Euro“ in der Bedarfsanalyse für das Jahr 2017 berücksichtigt.
Ministerin Ursula von der Leyen hatte jüngst das G36 wegen seiner Präzisionsprobleme ausgemustert. Die „Ablösung des G36“ wird laut der Vorlage „optimistisch geschätzt“ sechs bis sieben Jahre dauern. Damit wäre die endgültige Ausmusterung des G36 frühestens 2025 zu erwarten. Zusätzlich rechnen die Militärs mit weiteren Kosten für die Anpassung der sogenannten Peripherie eines neuen Gewehrs, darunter fallen Munition sowie technisches Zubehör und Schießsimulatoren. Den Typ des Gewehrs will von der Leyen nach einer europaweiten Ausschreibung bestimmen, der Generalinspekteur soll dann Anfang 2016 eine Auswahlentscheidung fällen. Die Bundeswehr rechnet wegen der langen Zeit für die Ablösung bereits mit dem Nachkauf von mehreren Tausend G36-Gewehren für den laufenden Betrieb und den Ersatz von verschlissenen Waffen. Im Herbst soll entschieden werden, ob man die Präzisionsverluste des G36 bei Dauerfeuer und starken Schwankungen der Außentemperatur durch eine Produktverbesserung mildern kann. Die Opposition sieht aufgrund der ersten Kostenschätzung bereits ein Fass ohne Boden auf die Bundeswehr zukommen. „Die Folgen des G36-Desasters werden für den Steuerzahler noch langwierig und teuer werden“, sagte der grüne Haushaltspolitiker Tobias Lindner.
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion