Freispruch für afghanischen Messerstecher – Notwehr anerkannt
Der afghanische Asylbewerber Seyed M. ist seit dem 20.01.2019 wieder auf freiem Fuß. Damit gab der Vorsitzende Richter der Jugendstrafkammer des Landgerichts Münster dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf eine dreijährige Haftstrafe wegen Totschlages nicht statt.
Er fällte sein Urteil aufgrund der Behauptung des Angeklagten, dass das Opfer ihn in den „Schwitzkasten“ nahm und damit der Tatbestand der Notwehr erfüllt sei. Von dem „Schwitzkasten“ sprach jedoch keiner der verhörten Zeugen. Hatten sie ihn allesamt nicht bemerkt? Oder ist diese Aussage erfunden?
Warum der 18-Jährige überhaupt ein Messer in der Tasche hatte, lässt Vermutungen offen.
Strafrechtlicher Hintergrund
In § 32 StGB ist geregelt, dass ein Täter keine Straftat begeht, wenn er einen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abwendet. „Überschreitet der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken, so wird er nicht bestraft“, so der Wortlauf des § 33 StGB.
Die Eltern des Opfers kündigten Revision an.
Der Tatbestand
Der afghanische Asylbewerber Seyed M. ist nach eigenen Angaben 18 Jahre alt. Im November 2015 war er gemeinsam mit seinem Vater nach Deutschland geflüchtet. Das Opfer der Tat, der 20-jährige José Miranda, war Vorsitzender des Jugendparlaments von Ochtrup. Der junge Mann mit portugiesischer Herkunft war dort Flüchtlingshelfer.
Seyed M. näherte sich wiederholt einer Bekannten von José. Immer wieder bedrängte und verfolgte er sie auf ihrem Heimweg. Das Mädchen wies ihn immer wieder ab. Das beeindruckte den Afghanen jedoch nicht. Als sie sich bedroht fühlte, ergriff José für sie das Wort. Er stellte den Afghanen zur Rede. Zunächst gab es eine Rangelei, später trafen die beiden erneut aufeinander.
Am Pfingstmontag, den 20. Mai, kam es zu einer direkten Auseinandersetzung im Stadtpark von Ochtrup. José verpasste Seyed einen Faustschlag ins Gesicht. Der nahm eine Bierflasche und zerschlug sie auf dem Kopf des Portugiesen. Bei der anschließenden Prügelei zog Seyed M. plötzlich ein Küchenmesser mit einer 14 cm langen Klinge. Er stach sechsmal kurz nacheinander auf den Oberkörper seines Gegners ein – ein Stich traf direkt ins Herz. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. (sua)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion