Forscher Schrappe im „Focus“: Merkel betreibt Corona-Politik mit „Kuba-Syndrom“
In einem ausführlichen Interview mit dem „Focus“ hat der Kölner Infektiologe Matthias Schrappe scharfe Kritik an der Corona-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußert. Schrappe war über mehrere Jahre hinweg stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrates Gesundheit, der die Bundesregierung berät.
Derzeit gehört er neben anderen Lockdown-kritischen Wissenschaftlern wie den Virologen Jonas Schmidt-Chanasit oder Klaus Stöhr der Plattform „CoronaStrategie“ an, die in eigenen Thesenpapieren mögliche Gegenentwürfe skizziert.
Bei Stöhr handelt es sich um einen der Wissenschaftler, die von der SPD für die Beraterrunde der Bund-Länder-Konferenz vorgeschlagen wurden, mit denen Merkel und die Ministerpräsidenten das weitere Vorgehen erörterten. Das Bundeskanzleramt nahm von einer Einladung jedoch Abstand.
Corona nicht durch „Schockstarre“ zu bekämpfen
Die neuerliche Lockdown-Verlängerung der Vorwoche bezeichnet Schrappe als einen Schritt, der zu erwarten gewesen wäre. Nichtsdestotrotz sei die Lockdown-Strategie das genaue Gegenteil dessen, was das Land braucht. Nur mit einer zielgerichteten Schutzstrategie für die Hauptrisikogruppen und mit einer positiven Aufbruchsstimmung könne ein Weg aus der Corona-Krise gefunden werden.
Seit einem Jahr setze die Regierung hingegen auf Angst und habe das Land in eine „Schockstarre“ versetzt. Den Lockdown bezeichnet er als inadäquates Instrument. Man könne die Zahlen zwar schönen, müsse das Instrument Lockdown jedoch immer wieder anwenden, da die Zahlen sonst schlechter werden.
Das Erreichen des neuen Inzidenzziels habe lediglich zur Folge, dass „man sich etwas Neues ausdenken wird“. Es sei eine „haltlose, hoffnungslose und sinnlose Strategie, die da gefahren wird“.
Bundeswehr als Arzt-Taxi
Für die am stärksten von Corona bedrohten Gruppen ändere ein Lockdown jedoch nichts. Während die Zahl der gemeldeten Infektionen vor Weihnachten kurzfristig in allen anderen Altersgruppen gesunken sei, stieg sie in der Gruppe der Über-80-Jährigen immer noch erheblich an, ebenso die Todeszahlen. Schrappes Schlussfolgerung daraus lautet:
Der Lockdown geht an den Bedürfnissen derer, die dadurch geschützt werden sollen, vorbei.“
Die Impfung könne eine Infektion nicht verhindern, sondern nur die Gefährlichkeit von Corona mildern. Deshalb sei es erforderlich, zusätzlich ein Präventionskonzept vor allem für die älteren Menschen zu entwickeln.
Die Kommunen und Gesundheitsämter könnten vor Ort mehr erreichen, wenn sie, statt Kontakte nachzuverfolgen, Botengänge oder Transportfahrten zu Arzttermin und ähnlichen Gelegenheiten organisieren würden. Von Studenten bis zur Bundeswehr ließe sich alles erdenkliche Personal mobilisieren.
Die Realität sehe jedoch – auch infolge des Krisenmanagements der Bundesregierung – anders aus:
Aber dafür bräuchte es eine politische Führung, die unsere Gesellschaft in eine Aufbruchsstimmung, in eine Bereitschaft der Hilfe und Unterstützung versetzen kann. Da genügt es nicht, immer nur zu sagen, wie furchtbar alles ist, weitere Sperrungen zu verfügen und die Innenstädte veröden lassen.“
Landkreisgrenzen militärisch bewachen?
Schrappe warnt auch davor, das Auftreten von Mutationen zur Grundlage für eine zusätzliche Angst-Politik zu machen. Man müsse deren Entwicklung selbstverständlich weiter beobachten, allerdings veränderten sich Viren immer und auch die britische Variante habe sich bislang nicht zu einem großen Problem entwickelt.
Der Infektiologe geht auch auf Distanz zur „No Covid“-Bewegung, die einen vollständigen Lockdown bis zur Nullinzidenz fordert – mit Rückkehr zur Normalität in „grünen Zonen“, wo diese erreicht worden sei. Schrappe wirft deren Protagonisten Lebensfremdheit vor:
„Da sind Leute federführend, die Infektionen nur im Labor beobachten. Und wie soll das funktionieren mit grünen Landkreisen, in denen man sich wegen niedriger Inzidenz frei bewegen kann, die man auch verlassen darf, und roten Landkreisen daneben, aus denen niemand wegen der höheren Inzidenz raus darf. Müsste man die roten dann abriegeln, militärisch bewachen? Wie soll denn das gehen?“
Schrappe: Merkel hat sich „in einen Tunnel vergraben“
Verbote und Drohungen hätten nur zur Folge, dass Menschen Strategien entwickelten, diese zu umgehen – das gelte umso mehr, je weniger die Bevölkerung von der Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit der Regelungen überzeugt sei.
Würde Angela Merkel öffentlich eingestehen, dass die bisherige Strategie nicht zum Erfolg geführt habe, und einen Neustart anregen, wäre die Bevölkerung eher bereit, diesen mitzutragen.
Damit sei jedoch nicht zu rechnen:
„Frau Merkel hat sich in einen Tunnel vergraben. In der Risikoforschung nennt man das Kuba-Syndrom, wenn sich eine Führungsgruppe nur mit Menschen umgibt, die alle der gleichen Meinung sind. Dann gibt es nur die dauerhafte Fortsetzung von Fehlern.“
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