Foodwatch wirft Landwirtschaftsministerium irreführende Werbekampagne vor – Tierwohl-Siegel bietet keine Garantie

Foodwatch kritisierte das geplante Tierwohl-Siegel als "grundsätzlich verfehlt". Die Kriterien seien zu lasch und böten keine Garantie, dass Produkte ausschließlich von gesund gehaltenen Tieren stammten.
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FerkelFoto: NICOLAS ASFOURI/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Juli 2017

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat dem Bundeslandwirtschaftsministerium eine irreführende Werbekampagne auf Kosten der Steuerzahler im Zusammenhang mit dem geplanten staatlichen Tierwohl-Siegel vorgeworfen.

Das Ministerium habe mit dem Slogan „Geschafft: Mehr Tierwohl“ geworben, obwohl es das Label noch gar nicht gebe, kritisierte Foodwatch am Donnerstag. Zum Zeitpunkt der Kampagne hätten noch nicht einmal Kriterien für die Vergabe des Siegels existiert.

Das Ministerium gab laut der Organisation mehr als 250.000 Euro für Reklame anlässlich der Grünen Woche im Januar aus. Der größte Anteil floss demnach in Werbung mit dem Tierwohl-Motiv. „Eigenlob stinkt bekanntlich, und im Bundeslandwirtschaftsministerium riecht es ganz besonders streng“, erklärte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. Es seien Steuergelder missbraucht und die Realität zurechtgebogen worden, „um sich selbst in ein besonders strahlendes Licht zu rücken“.

Foodwatch kritisierte das geplante Label zudem als „grundsätzlich verfehlt“. Die Kriterien seien zu lasch und böten keine Garantie, dass Produkte ausschließlich von gesund gehaltenen Tieren stammten.

Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) plant die Einführung eines staatlichen Siegels auf freiwilliger Basis. Das Tierwohl-Label stößt grundsätzlich auf Zustimmung bei Verbrauchern und Tierschützern, Kritik regt sich aber an der Freiwilligkeit des Siegels. Viele Organisationen und Umweltschützer fordern verbindliche Vorgaben, die deutlich über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen. (afp)



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