Förderbank KfW fordert mehr privatwirtschaftliche Investitionen in der Ukraine

Zwei Tage lang wird die Internationale Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin stattfinden. Die Förderbank KfW fordert mehr Engagement der Privatwirtschaft, die DIHK mehr Sicherheiten durch die Politik für die Unternehmen.
Insgesamt erlöst die Förderbank mit dem Verkauf rund 2,43 Milliarden Euro.
Die KfW fordert mehr Initiativen der Privatwirtschaft beim Wiederaufbau der Ukraine.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times10. Juni 2024

Die Förderbank KfW hat mit Blick auf die Internationale Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin mehr privatwirtschaftliche Investitionen in dem von Russland angegriffenen Land gefordert.

„Der Wiederaufbau wird nur im Schulterschluss von internationaler Staatengemeinschaft und Privatwirtschaft gelingen“, erklärte Christiane Laibach, Mitglied des KfW-Vorstands, am Montag. Die Förderbank biete daher spezielle Finanzinstrumente für Unternehmen, die sich in der Ukraine engagieren möchten.

KfW unterstützt mehr als 60 laufende Projekte

Nach eigenen Angaben unterstützt die KfW in der Ukraine derzeit im Auftrag der Bundesregierung und der EU mehr als 60 laufende Projekte. Seit dem russischen Angriff habe die Förderbank 1,4 Milliarden Euro für die Ukraine neu zugesagt.

Neben Programmen zur Schaffung von Wohnraum oder sozialer Infrastruktur unterstütze die KfW beispielsweise ein staatliches Wirtschaftsprogramm, das Kredite an Unternehmen vergünstigt. Damit könnten zum Beispiel landwirtschaftliche Betriebe, Bäckereien, Lebensmittelgeschäfte oder Logistikunternehmen ihren Betrieb aufrechterhalten.

Der Geschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Martin Wansleben, erklärte am Montag, viele deutsche Unternehmen engagierten sich selbst unter Kriegsbedingungen in der Ukraine – „und weiten ihre Aktivitäten sogar aus“.

DIHK: „Rückversicherungsmechanismen“ für Unternehmen wichtig

Besonders wichtig für Unternehmen seien staatliche Garantien bei Investitionen, die politische und Kriegsrisiken abdecken, betonte er.

Die Risikoeinstufung der Ukraine erschwere aber eine weitere Ausweitung der Aktivitäten und erhöhe die Finanzierungskosten. Wansleben forderte deshalb „Rückversicherungsmechanismen“, um dies abzufedern.

Wichtig wäre für Unternehmen zudem eine Übersicht international verfügbarer Instrumente für Investitionen, Exportabsicherungen und andere Versicherungslösungen, wie er erklärte.

Die Wiederaufbaukonferenz findet am Dienstag und Mittwoch in Berlin statt; sie soll der Ukraine eine langfristige Perspektive geben. Angesichts massiver Angriffe Russlands geht es auch um Nothilfe mitten im Krieg. Die gemeinsam mit der Ukraine organisierte Konferenz mit rund 2000 Teilnehmern soll aber vor allem auch der Vernetzung von Akteuren aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kommunen dienen. (afp)



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