Flughafen London-Gatwick wegen Drohnen lahmgelegt – Scharfschützen suchen Drohnenpiloten

Es ist einiges los am Himmel über Deutschland. Immer wieder kommt es zu Behinderungen im Luftverkehr durch Drohnen. In Großbritannien ist es nicht besser. Dort steht ein großes Drehkreuz still.
Titelbild
In London-Gatwick wurden wegen Drohnen auf der Startbahn viele Flüge am nach dem20. Dezember 2018 gecancelt.Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times20. Dezember 2018

Nach den Störungen durch Drohnen am Londoner Flughafen Gatwick hat die Polizei britischen Medienberichten zufolge Scharfschützen und einen Helikopter eingesetzt, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen.

Weil mehrere Drohnen über der Startbahn kreisten, mussten gestern und heute zahlreiche Flugzeuge am Boden bleiben, wie der siebtgrößte Flughafen Europas auf Twitter mitteilte.

Passagiere wurden am Donnerstag aufgerufen, nicht anzureisen, ohne sich vorher bei ihrer Airline zu versichern, dass ihr Flug tatsächlich stattfindet. Auch in Deutschland hat die Zahl der Zwischenfälle mit Drohnen zuletzt deutlich zugenommen.

Gatwick, siebtgrößter Flughafen Europas, hatte am Mittwochabend alle Starts und Landungen bis auf Weiteres ausgesetzt, nachdem eine Drohne über dem Flugfeld gesichtet worden war. Viele Passagiere saßen stundenlang in ihren startklaren Maschinen fest, während ankommende Flugzeuge zu – teils hunderte Kilometer entfernten – Flughäfen umgeleitet wurden. In den frühen Morgenstunden war der Betrieb kurzzeitig wieder aufgenommen, dann aber erneut gestoppt worden.

Die Polizei in der Grafschaft Sussex bezeichnete die Störungen als „absichtliche Handlung“, die sie mit allen verfügbaren Mitteln unterbinden werde. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es keine. Medienberichten zufolge wurden Scharfschützen und ein Helikopter eingesetzt, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen.

Laut der Deutschen Flugsicherung (DFS) wurden in der Bundesrepublik bis einschließlich November 152 Behinderungen gemeldet, bei denen Verkehrsflieger durch Drohnen behindert wurden, die gefährlich nah an Flughäfen oder auf der Strecke auftauchten. Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es nur 88 gewesen.

Deutsche Luftverkehrsverbände forderten schärfere Regeln für den Betrieb der unbemannten Flugkörper in Deutschland. „Wir weisen schon seit geraumer Zeit darauf hin, dass wir eine Registrierungspflicht für Drohnen brauchen, damit Verantwortung und Haftung klar zugewiesen werden können“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow, in Berlin. Das müsse auf europäischer Ebene geregelt werden. Die bislang vorgeschriebene Plakette an der Drohne reiche nicht aus. Der Flughafenverband ADV verlangt zudem, die Drohnen mit einem System auszustatten, das sie wie Flugzeuge elektronisch sichtbar macht. (dpa)



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