Flüchtlingszentrum Tempelhof: „Administrativer Notstand“ zur raschen Realisierung ausgerufen

Der Berliner Senat hat den Notstand ausgerufen, um schnell und unbürokratisch das Flüchtlingszentrum in Tempelhof bauen zu können - ohne öffentliche Ausschreibung. Das geplante Gebäude diene nicht zur Unterbringung von Asylbewerbern, sondern als Dienstleistungszentrum, heißt es.
Titelbild
Radfahrer auf einer ehemaligen Landebahn auf dem Tempelhofer Feld.Foto: Axel Schmidt / Getty Images
Epoch Times2. März 2016

Wegen des enormen Zeitdrucks aufgrund des anhaltenden Migrationsstroms wird das neue Flüchtlingszentrum in Tempelhof ohne öffentliche Ausschreibung gebaut, berichte das "Berliner Journal". Dafür musste der Senat den administrativen Notstand ausrufen, um das Vorhaben schneller durchsetzen zu können.

So war es möglich, die Planung und Begleitung direkt an eine Berliner Firma zu vergeben. Von den sieben Unternehmen, die um Angebote gebeten wurden, ging bislang nur das Angebot der Firma Triad ein. Nach dem Ablaufen der Einspruchsfrist am Sonntag wird Triad den Auftrag erhalten. Konkurrenzunternehmen hatte zehn Tage nach der “freiwilligen Transparenzbekanntmachung” Zeit, Einspruch einzulegen. Die Höhe des Auftrages wurde vom Senat nicht veröffentlicht.

Bereits im Mai soll das geplante Dienstleistungszentrum in Betrieb genommen werden. Dort sollen die gesundheitliche Prüfung durch Ärzte, die polizeiliche Erkennung sowie die Erstversorgung mit Kleidern und Lebensmitteln, als auch die Registrierungen und Bearbeitungen der Asylanträge vorgenommen werden. In den Gebäuden sollen auch ein Jobcenter, eine Kasse und ein Bereich für BVG-Tickets Platz finden.

Das Unternehmen Triad ist auf Veranstaltungsplanung und das Design von Messe-Bauten spezialisiert. Triad kenne sich deswegen mit Zeitdruck und temporären Bauten aus, so das "Berliner Journal". Das Unternehmen errichtete zudem den Siemens-Stand auf der Hannover-Messe und den 12.000 Quadratmeter großen Pavillon "Urban Planet" auf der Expo 2010 in Shanghai. Nach der "Zwischennutzung als Ankommenszentrum" soll das Gebäude jedoch rückstandslos zurückgebaut werden, teilte der Senat mit.

Weiterhin fehlen der Stadt Unterbringungsmöglichkeiten für Asylsuchende. Zuletzt wurden Pläne für die Schaffung eines Stadtviertels für bis zu 7.000 Asylbewerber vorgestellt. Kritiker befürchten allerdings die Entstehung eines Gettos in der Stadt und die Kippung des Volksgesetzes zum Bauverbot auf dem Tempelhofer Feld.

Wegen der Umwandlung des ehemaligen Flughafengeländes werden der Stadt voraussichtlich Einnahmen in Höhe von 5,2 Millionen Euro verloren gehen. Für 2016 wurden bereits die Modemesse Bread & Butter und noch fünf weitere Großevents abgesagt. (dk)



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