Flüchtlingskrise: Altmaier wirbt um Geduld für europäische Nachbarn
Peter Altmaier wirbt in der Flüchtlingskrise um Geduld für die europäischen Nachbarn. Man sei zwar bei der "Lastenverteilung innerhalb Europas nicht so schnell vorangekommen, wie gewünscht", sagte der Kanzleramtsminister bei einer Matinee der Wochenzeitung "Die Zeit" in Hamburg. Es mache aus seiner Sicht jedoch keinen Sinn, andere Länder dazu zwingen zu wollen, mehr Flüchtlinge aufzunehmen.
"Deutschland ist nicht der Lehrmeister Europas", so Altmaier weiter. Er könne verstehen, dass "unsere Freunde in Europa Zeit brauchen", um Verständnis für eine gerechtere Verteilung zu entwickeln. Es sei eine große Herausforderung die Integration der Flüchtlinge hinzubekommen, die "kulturelle Identität" Deutschland müsse erhalten bleiben, es dürfe keine Parallelgesellschaften geben, betonte Altmaier.
Er habe Verständnis für die Sorgen der Menschen, auch die der AfD-Wähler. Die AfD nehme den Menschen jedoch die Sorgen nicht, sondern instrumentalisiere sie nur.
Zum schwierigen Verhältnis zwischen CDU und CSU sagte Altmaier, beide Parteien seien wie "zweieiige Zwillinge", mit zum Teil unterschiedlichen Ansichten. Über die Jahrzehnte sei die Beziehung mühsam, aber fruchtbar gewesen. Er glaube, dass das Treffen in Hermannswerder Ende des Monats weniger Streit als Gemeinsamkeiten produzieren werde. In der Politik müsse aber auch mal gemeckert werden, so der Kanzleramtschef weiter, sonst gebe es keinen Fortschritt.
Mit Blick auf mögliche Koalitionspartner sieht Altmaier die FDP nach wie vor näher an der CDU als die Grünen. Eine schwarz-grüne Koalition halte er aber für grundsätzlich möglich: "Schwarz-Grün werden wir in unserem politischen Leben noch erleben".
Die Linke komme nicht in Frage, solange sie ihr Verhältnis zur NATO, zu Auslandseinsätzen und zur EU nicht geklärt habe. Eigene Ambitionen auf die Kanzlerschaft stritt Altmaier ab. (dts)
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