Dresden: Flüchtlingsboot mit Bronzeskulpturen soll vor Frauenkirche kommen

Nach der umstrittenen Bus-Installation soll in Dresden eine weitere politische Skulptur aufgestellt werden: Ein originales Flüchtlingsboot aus dem Mittelmeer, gefüllt mit 70 Bronzefiguren – allerdings nur für vier Tage.
Titelbild
Bronzefiguren des Bildhauers Jens Galschiøt, die im September in einem Boot auf dem Dresdener Neumarkt zu sehen sein sollen.Foto: Screenshot / Outlaw-diestiftung.de / Getty Images
Epoch Times24. April 2017

Auf dem Dresdener Neumarkt soll ab 18.. September ein Flüchtlingsboot aufgestellt werden, in dem 70 Bronzefiguren sitzen. „Mit Sicherheit gut ankommen“ heißt das Projekt der „Outlaw-Stiftung“, die in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv ist.

Nur vier Tage lang soll das Boot im Rahmen eines Events zu sehen sein, berichtet die „Sächsischen Zeitung“. „Ziel dieses sozial-kulturellen Projekts ist es, mit einem ‚Hingucker‘ die Gelegenheiten zu bieten, sich mit dem Flüchtlingsthema auf eine andere Weise als gewohnt auseinanderzusetzen“, so die Stiftung. Sie will auf die Situation von Flüchtenden vor, während und nach der Flucht aufmerksam machen.

Männer, Frauen, Kinder

Auf dem Boot werden Männer, Frauen und Kinder, eingehüllt in Decken und Tücher, als Bronzeskulpturen sitzen. Die Figuren werden Asiaten, Afrikaner, Südamerikaner und Europäer darstellen und von dem dänischen Bildhauer Jens Galschiøt gestaltet. Dadurch solle dargestellt werden, dass Flucht nicht nur das Problem eines Landes sei, so eine Mitteilung der Stiftung.

Rund um das Boot werden Aktionen und Veranstaltungen stattfinden. Angedacht ist, dass sich Hilfsprojekte und Flüchtlingsinitiativen der Öffentlichkeit vorstellen könnten.

Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen. Sie findet es eine tolle Idee, das Boot auf den Neumarkt zu holen und meinte im Hinblick auf die umstrittene Bus-Installation. „Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.“

Das Boot war im Sommer 2013 vor Lampedusa beschlagnahmt worden und hatte 217 Eritreer und 65 Äthiopier an Bord.

Die Outlaw-Stiftung besuchte mit zwei Schiffen schon seit 2010 mehrere Orte in Deutschland.

Siehe auch:

Umstrittene Buswracks in Dresden – Errichtet nach dem Vorbild von Islamisten-Barrikade in Syrien

(rf)



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