Flüchtlinge: Altkanzler Schmidt für EU-Seepolizei im Mittelmeer
Altbundeskanzler Helmut Schmidt hat sich vor dem Hintergrund der Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer für eine europäische Seepolizei mit schnellen Eingreiftruppen ausgesprochen. „Europa braucht eine gemeinsame Seepolizei mit kleinen, schnellen Booten, um den Strom der Bootsflüchtlinge einzudämmen und zu regulieren“, erklärte Schmidt in einem Interview mit der „Bild“ (Samstag). Bisher zeige sich die EU „leider völlig hilflos gegenüber dem Flüchtlingsproblem. Es könnte an der Südgrenze Europas dadurch zu dauerhaften Konflikten mit immer mehr Flüchtlingen aus Afrika kommen – eine Art Krieg ohne Kriegserklärung.“
Die EU brauche deshalb „eine gemeinsame Einwanderungspolitik“, zeige sich jedoch „bislang untätig.“ Im Interview mit „Bild“ zum Thema „Krisen und Kriege im Jahr 2050“ warnte Schmidt zugleich vor Konflikten, die durch ein massives muslimischer Staaten erwachsen: „Heute gibt es auf der Welt etwa gleich viele Muslime wie Christen. Die muslimischen Gesellschaften werden sich jedoch bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts noch einmal deutlich vergrößert haben und die christlichen Nationen deutlich überragen“, erklärte der Altkanzler. „Innerhalb der muslimischen Gesellschaften gibt es heftige, größtenteils blutige Kämpfe. Dort geht es weniger um den Glauben, auch nicht um Territorien – es geht um Macht! Und diese Machtkämpfe werden zunehmen und sich ausweiten.“ Schmidt warnte, dass solche Konflikte auch auf Europa übergreifen könnten. Es sei denkbar, „dass Kriege an den Rändern unseres Kontinents – etwa aus der muslimischen oder der schwarzafrikanischen Welt – zu uns nach Europa getragen werden“, sagte der Altkanzler der „Bild“. „Diese Völker sind gerade dabei aufzuwachen und ihren Platz in der Welt zu finden. Das birgt große Chancen, aber auch Gefahren.“ Die Bedeutung Europas unter den Weltmächten werde bis 2050 weiter abnehmen, sagte der Altkanzler voraus. Die Chance, dieser Tendenz durch ein Zusammenrücken Westeuropas mit Russland zu begegnen, sehe er „im Moment nicht“, erklärte Schmidt. „Dazu sind alte Vorurteile im Zuge der Ukraine-Krise wieder zu sehr hochgekocht – auf russischer wie auf westeuropäischer Seite. Putin und seine Nachfolger werden zudem noch lange damit kämpfen müssen, ihr ehemaliges Kolonialreich zusammenzuhalten. Auch dort ist der Islam enorm auf dem Vormarsch.“
(dts Nachrichtenagentur)
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