Finanztest kritisiert nach wie vor hohe Dispozinsen der Banken
Banken bitten ihre Kunden bei den Dispozinsen nach wie vor kräftig zur Kasse. Die Zinssätze liegen durchschnittlich bei 9,78 Prozent, wie die Zeitschrift „Finanztest“ am Dienstag berichtete. Ein Kreditinstitut verlangt demnach sogar 13,75 Prozent für die Überziehung des Kontos. „Finanztest“ deckte zudem neue Methoden auf, mit denen Banken bei der Angabe „tricksen“. Bei anderen hapere es an der Transparenz.
Beim jährlichen Vergleich nahm „Finanztest“ diesmal 1377 Banken, Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken unter die Lupe. Die Direktbanken haben demnach die günstigsten Dispozinsen. Die Deutsche Skatbank etwa berechnet im Girokonto Flat null Prozent, beim Kontomodell Trumpf 4,17 Prozent.
Der negative Zins wird wie Null behandelt
Seit Juni 2010 müssen Verbraucher nachvollziehen können, wie und wann sich die Dispozinsen verändern. Die Banken legen seitdem in einer Zinsanpassungsklausel fest, wie und an welchen Referenzwert sie den Dispozins koppeln. Das ist häufig der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der Drei-Monats-Euribor.
Doch nicht wenige Banken tricksten, kritisierte „Finanztest“: Einige senkten den Dispozins nicht oder nicht mehr, wenn der Referenzzins in den Minusbereich gehe. Sie behandelten einen negativen Zins wie null.
Eine andere Bank ändere einfach ihre Zinsanpassungsklausel zuungunsten der Kunden. Der Zinssatz betrage dann nicht mehr acht Prozent plus Drei-Monats-Euribor, sondern zehn Prozent plus Drei-Monats-Euribor.
Bei einigen Banken sei zudem immer noch nicht die genaue Höhe des Dispozinses erkennbar, monierte „Finanztest“. Im Preisverzeichnis stehe dann „Referenzzinssatz plus Aufschlag von x Prozent“. Andere machten den Dispozinssatz von der Bonität des Kunden abhängig oder versteckten die Information unter Stichworten wie „Wohnimmobilienkreditrichtlinie Girokonto“ oder „Wunschkredit“. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion