Feuer weitgehend gelöscht, Bahnstrecke freigegeben, Autobahn weiter gesperrt
Die Autobahn Avus bleibe aber gesperrt, auch der Sperrkreis von 1000 Metern rund um den Sprengplatz der Polizei, wo das Feuer begonnen hatte, gelte weiterhin.
Zuvor waren die Brände weitgehend gelöscht worden. Es gebe „im Bodenbereich“ noch vereinzelte Brandstellen, sagte ein Feuerwehrsprecher auf Anfrage. Im Fokus der Einsatzkräfte stehe die Kühlung des Sprengplatzes.
In der Nacht zu Samstag habe es keine weiteren Explosionen mehr gegeben, hieß es weiter. Ferngesteuerte Roboter zur Erkundung der Sperrzone seien aufgrund der entspannteren Lage in der Nacht wieder abgezogen worden. Die Erkundung des Gebiets solle am Samstagmorgen wieder aufgenommen werden.
Obwohl die Flammen um das Gelände im Grunewald weitgehend gelöscht sind, ist die Gefahr vor allem für die Einsatzkräfte noch nicht gebannt. Der Boden auf dem Gelände dort war am Freitag laut Polizei an manchen Stellen noch bis zu 700 Grad heiß. Um die Gefahr weiterer Explosionen von Munitionsresten zu verringern, müssen diese Bereiche mit Wasser gekühlt werden. Die Feuerwehr und eine Spezialfirma setzten einen Löschpanzer ein. Einige Lagerstätten von gefährlichen Explosivstoffen würden schon immer ständig mit Wasser gekühlt, dort sei nichts passiert.
Feuerwehrchef Karsten Homrighausen sprach am Freitag von einem längeren Prozess, bei dem auch immer wieder mit „Fernthermometer“ die Temperatur der erhitzten Munition gemessen werde. Nur so könne die Feuerwehr entscheiden, wo kühlendes Wasser, das über Schläuche aus der drei Kilometer entfernten Havel gepumpt werde, nötig sei.
Rund um den Einsatzort hatte die Feuerwehr bereits am Donnerstag einen Sicherheitsradius von 1000 Metern verhängt. Erst wenn die Kühlungen erfolgreich seien und die Gefahr sinke, könne der Sperrkreis auf 600 Meter Radius verringert und dann auch die Avus und die Bahnstrecke wieder freigegeben werden.
Die Bahnstrecke zwischen den Hauptbahnhöfen in Berlin und Potsdam ist wegen des Einsatzes gesperrt. Betroffen sind S-Bahnen ebenso wie Regionalzüge, ICs und ICEs.
Feuerwehrchef Karsten Homrighausen betonte: „Es ist der Sicherheit geschuldet.“ Bei weiteren Explosionen von Munitionsresten könne Material weit geschleudert werden. Die Sprengexperten haben drei Gefahrenbereiche erkannt, dort werde die Feuerwehr gezielt kühlen. Angesichts der komplizierten Gefahrenbekämpfung setzt die Feuerwehr hochmoderne und teure Technik verschiedenster Organisationen ein.
Ursache unklar
Das Feuer war in der Nacht zu Donnerstag auf dem Sprengplatz ausgebrochen. Tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper lagerten in Gebäuden auf dem Gelände. Explosionen waren zu hören, der Brand weitete sich im Lauf des Tages in dem trockenen Waldgebiet aus. Die Ursache für den Brand im Grunewald ist unklar.
Auf dem großen Gelände des Sprengplatzes lagerten laut Polizei rund 30 Tonnen „Kampfmittel und Munition“ aus dem Zweiten Weltkrieg sowie mehrere Hundert Kilogramm Feuerwerkskörper, die etwa an Silvester beschlagnahmt wurden. In regelmäßigen Abständen werden diese Bestände gesprengt, zuletzt im März und April. Zur Sicherheit werden die gelagerten Bestände „dauerhaft beregnet“. Zudem gebe es ein Brandschutzkonzept, Brandschutzschneisen und eine Brandmeldeanlage.
Den Sprengplatz zur Vernichtung von Waffen und Explosivstoffen gibt es seit 1950. Zuständig ist inzwischen die Polizei. Sie betonte, dass es immer wieder Überlegungen gegeben habe, den Ort zu verlegen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) äußerte sich offen für Gespräche mit Berlin über Lösungen. (dpa/afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion