FDP pocht auf Überarbeitung von Hartz IV: „Wir brauchen Anreize für Arbeit, nicht für Schwarzarbeit“
FDP-Präsidiumsmitglied Marco Buschmann fordert einen Komplett-Umbau der Sozialsysteme in Deutschland. „Wir brauchen Anreize für Arbeit, nicht für Schwarzarbeit“, sagte Buschmann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND/Freitagausgaben).
Das Netto-Einkommen von Geringverdienern sei im Vergleich zu den Regelsätzen und Bezügen von Hartz-IV-Empfängern zu niedrig.
Ein verheirateter Arbeitnehmer mit zwei Kindern muss 2.500 Euro brutto im Monat verdienen, um über das gleiche Geld zu verfügen wie ein vergleichbarer Hartz-IV-Empfänger. Wer geht noch arbeiten, wenn er weniger im Portemonnaie hat als jemand, der zu Hause bleibt?“, so Buschmann.
„Geringverdienern muss wieder mehr Netto bleiben. Das ist die beste Motivation“, fügte der FDP-Politiker hinzu.
Wieder das Lohnabstandsgebot einführen
Buschmann sprach sich dafür aus, das Prinzip des sogenannten Lohnabstandsgebots wiedereinzuführen. Dies sollte bis zu seiner ersatzlosen Streichung nach den Hartz-IV-Reformen verhindern, dass der aus Steuermitteln finanzierte Regelbedarf der Sozialhilfe zu einem höheren verfügbaren Einkommen führt als der Einsatz der eigenen Arbeitskraft bei Vollzeittätigkeit.
Großzügigere Hinzuverdienstregelungen
Auch sollen seiner Meinung nach großzügigere Hinzuverdienstregelungen eingeführt werden: „Ich bin davon überzeugt, dass es einen großen Anreiz zur Aufnahme einer geregelten Tätigkeit darstellen würde, wenn Langzeitarbeitslose bei Teilzeitbeschäftigungen mehr vom selbst verdienten Geld behalten dürfen.“
Laut Buschmann gibt es zurzeit mehr als hundert unterschiedliche Zusatzleistungen für Bezieher von Sozialleistungen: „Wir müssen das System verschlanken und vereinfachen. Nur so können wir die gesamtstaatlich jährlich zur Verfügung gestellten knapp 500 Milliarden Euro für Sozialausgaben klüger verwenden. Die Frage nach mehr Geld ist deshalb falsch. Die Frage nach einem intelligenteren Einsatz dieser gewaltigen Summe ist die richtige.“ (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion