FDP-Fraktionsvize will Steuererklärung abschaffen
Der FDP-Finanzpolitiker Christian Dürr will die Steuererklärung für den Normalbürger abschaffen.
Nach Vorstellungen des stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag soll künftig das Finanzamt automatisch den Steuerbescheid erstellen, den ein Steuerzahler dann nur noch per SMS zu bestätigen braucht.
„Im digitalen Zeitalter sollte man nicht mehr von Steuererklärungen auf Bierdeckeln sprechen, sondern überlegen, wie man mithilfe der Digitalisierung die Steuererklärung vollständig abschaffen kann“, sagte Dürr dem „Handelsblatt“.
Die Kombination aus Digitalisierung und Steuervereinfachung könnte der goldene Weg sein, um den Menschen endlich eine wirklich spürbare Entlastung bei dem bürokratischen Steuerwahnsinn zu geben“, so Dürr.
Ein erstes Konzept des Finanzpolitikers sieht vor, Informationen, die Arbeitnehmer jedes Jahr ans Finanzamt übermitteln, künftig automatisiert und digital dem Finanzamt zukommen zu lassen, etwa die Arbeitnehmersparzulage, die Wohnungsbauprämie oder das Elterngeld.
Auch Spendenorganisationen, Berufsverbände und Gewerkschaften könnten Spenden und Beiträge des Arbeitnehmers nach Einwilligung direkt ans Finanzamt melden.
Dürr überlegt sogar, ob nicht sogar die Privatwirtschaft einbezogen werden könnte, etwa dass Amazon gekaufte Fachliteratur ans Finanzamt melden kann.
Um die Steuererklärung ganz abzuschaffen, müssen laut Dürr aber auch Steuerausnahmen abgeschafft und Pauschalen ausgeweitet werden, etwa eine Pauschale für das steuerlich absetzbare Arbeitszimmer eingeführt werden.
In Schweden gibt es bereits seit Jahren eine vollautomatische Steuererklärung, bei der ein Steuerzahler nur noch per SMS seine Bestätigung ans Finanzamt abzuschicken braucht. (dts)
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