Fast die Hälfte der ukrainischen Flüchtlinge möchte in Deutschland bleiben

Am Mittwoch wurde in Berlin das Ergebnis einer Befragung von 7.000 in Deutschland lebenden Ukrainern vorgestellt.
Titelbild
Flüchtlinge aus der Ukraine erhalten am 09. Dezember 2022 in Berlin Essen in einer Cafeteria des Flüchtlingsregistrierungszentrums am ehemaligen Flughafen Tegel. Etwa 200 Flüchtlinge aus der Ukraine kamen in letzter Zeit täglich in Berlin an.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times12. Juli 2023

Fast die Hälfte der mehr als eine Million aus der Ukraine nach Deutschland eingereisten Menschen möchte längerfristig in der Bundesrepublik bleiben.

Nach am Mittwoch in Berlin vorgelegten Ergebnissen der zweiten Runde einer Studie mit dem Titel „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ sagten 44 Prozent der Befragten, zumindest noch einige Jahre oder vielleicht auch für immer bleiben zu wollen. Dies waren demnach fünf Prozentpunkte mehr als im Spätsommer 2022.

Von denjenigen, die nicht für immer bleiben wollen, planen 38 Prozent eine Rückkehr nach dem Ende des Kriegs in der Ukraine. Weitere 30 Prozent wollen einen engen Kontakt nach Deutschland halten und zumindest zeitweise hier leben. Eine große Rolle für die Bleibeabsichten spielten die familiäre Situation und die soziale Integration. Wer einen Partner oder eine Partnerin in der Ukraine habe, wolle deutlich seltener bleiben.

7.000 in Deutschland lebende Ukrainer befragt

Die Studie ist ein Forschungsprojekt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sowie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Für die Untersuchung befragten die beteiligten Institutionen 7.000 in Deutschland lebende Ukrainer.

Den Ergebnissen zufolge erhöhte sich die Erwerbstätigenquote der ukrainischen Flüchtlinge im Vergleich zum Spätsommer 2022 nur minimal von 17 auf 18 Prozent der 18- bis 64-Jährigen. Die Forscher erklären dies allerdings mit der hohen Beteiligung an Sprach- und Integrationskursen, welche die Arbeitsmarktchancen verbessern. So wollen über zwei Drittel der ukrainischen Flüchtlinge, die Anfang des Jahres noch keinen Job hatten, sofort oder innerhalb des kommenden Jahres eine Arbeit suchen.

Beim Erlernen der deutschen Sprache habe es bis Anfang 2023 deutliche Fortschritte gegeben. Drei Viertel der Flüchtlinge hatten demnach zu diesem Zeitpunkt einen oder mehrere Deutschkurse besucht. Mit acht Prozent bescheinigten sich zwar nur wenige Flüchtlinge „sehr gute“ oder „gute“ Deutschkenntnisse. Mit 27 Prozent gab ein gutes Viertel als Antwort „es geht“, was eine Verdoppelung zur Vorumfrage bedeutet. Gleichzeitig halbierte sich der Anteil der Flüchtlinge, die „gar nicht“ Deutsch sprechen, auf 18 Prozent. (AFP/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion