Fast 300 alte Autokennzeichen sind wieder unterwegs

Bundesweit sind inzwischen 295 einst ausrangierte regionale Kürzel genehmigt worden, teilte das Verkehrsministerium mit. Seit Ende 2012 können die Länder alte Kennzeichen wieder beantragen, die bei Gebietsreformen weggefallen waren, 12 der 16 Länder haben davon Gebrauch gemacht.
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Alte Autokennzeichen der Thüringer Städte Schmölln, Bad Lobenstein, Bad Langensalza und Zeulenroda-Triebes.Foto: Martin Schutt/Illustration/dpa
Epoch Times29. Dezember 2015

Auf Auto-Nummernschildern in Deutschland gibt es wieder größere Vielfalt – und neue Gelegenheiten für Lokalpatrioten.

Seit Ende 2012 können die Länder beim Bund alte Kennzeichen wieder beantragen, die bei Gebietsreformen weggefallen waren. Nach drei Jahren haben 12 der 16 Länder davon Gebrauch gemacht. Mit einem Comeback vertrauter Kennzeichen wollen viele Kommunen die regionale Identität stärken.

Allein in Bayern wurden 61 alte Kürzel reaktiviert, in Sachsen 45 und in Sachsen-Anhalt 38. In Schleswig-Holstein kehrten zwei ausrangierte Kombinationen zurück, in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz jeweils zehn. Die reaktivierten „Unterscheidungszeichen“ reichen zum Beispiel von ANG für Angermünde in der brandenburgischen Uckermark über ÖHR für Öhringen in Baden-Württemberg bis ZR für Zeulenroda in Thüringen.

Insgesamt hat sich die Renaissance der Altkennzeichen aber zuletzt verlangsamt und könnte möglicherweise so gut wie abgeschlossen sein. Ende 2013 waren bereits 261 ausrangierte Kürzel wiederbelebt worden. Seitdem kamen noch 34 hinzu. Neue Anträge lagen dem Ministerium Stand Dezember nicht zum Entscheiden vor. Keine Wünsche meldeten weiterhin die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie das Saarland an.

Das Bundesministerium genehmigt die Kürzel in der Regel, wenn sie nicht vergeben sind und nicht gegen gute Sitten verstoßen. Ohnehin tabu sind etwa Abkürzungen aus dem Nationalsozialismus wie SA, SS und HJ. Kürzel aus DDR-Zeit werden nicht wiederbelebt.

Für Autobesitzer sind die Alternativ-Kennzeichen freiwillig. Wer sein Nummernschild auswechseln will, muss die üblichen Gebühren bei der Zulassungsstelle zahlen. Am Kürzel-Comeback hatte es auch Kritik gegeben. Dies behindere das Zusammenwachsen in Landkreisen, die bei Gebietsreformen geschaffen wurden, hatte der Landkreistag zur Einführung moniert. (dpa)



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