Fast 14 Millionen Arbeitnehmer nutzten 2020 die Pendlerpauschale

Rund 13,8 Millionen deutsche Arbeitnehmer haben 2020 die Pendlerpauschale genutzt. Auf ihrem Weg zur Arbeit legten sie durchschnittlich 28 Kilometer zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch auf Basis der Daten aus den Steuererklärungen mitteilte.
Hierbei wurden nur Fälle erfasst, bei denen die Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von damals 1.000 Euro lagen. Diejenigen, die unterhalb dieses Betrags blieben, gaben ihre gependelten Kilometer häufig nicht in ihrer Steuererklärung an beziehungsweise reichten gar keine Steuererklärung ein. 84 Prozent der Pendler (11,6 Millionen) nutzten zumindest für einen Teil der Strecke das eigene Auto.
Im Jahr 2020 umfasste die Pendlerpauschale 30 Cent pro Kilometer des einfachen Arbeitsweges. Ab dem 21. Kilometer wurde die Pauschale rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf 38 Cent pro Kilometer angehoben. Diese Regelung gilt bis einschließlich 2026.
Union und SPD debattieren derzeit über eine weitere Erhöhung der Pauschale. Von vielen Ökonomen und der Industriestaaten-Organisation OECD wird die Subvention als teuer und klimaschädlich kritisiert.
Wer nutzte die Pauschale?
Ein Großteil der Pendler hatte ein mittleres Einkommen: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) von ihnen erhielt einen jährlichen Bruttolohn von 20.000 bis unter 50.000 Euro, bei weiteren 30 Prozent lag er zwischen 50.000 und 100.000 Euro im Jahr. Unter 20.000 Euro verdienten elf Prozent aller Pendler, mindestens 100.000 Euro fünf Prozent der Pendler.
Insgesamt machten Arbeitnehmer, die die Pendlerpauschale nutzten, 43 Prozent aller veranlagten Steuerfälle mit Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit aus.
Der Anteil war bei Pendlern mit einem jährlichen Bruttolohn von 50.000 bis unter 100.000 Euro am höchsten (62 Prozent). Bei einem Bruttolohn von mindestens 100.000 im Jahr lag er bei 56 Prozent, bei 20.000 bis unter 50.000 Euro brutto jährlich bei 49 Prozent. Unter den veranlagten Steuerfällen mit einem Jahresbruttolohn von unter 20.000 Euro machten 17 Prozent von der Pendlerpauschale Gebrauch, so die Statistiker.
Zurückgelegte Strecken
Die Längen der Pendelstrecken unterscheiden sich je nach Wohnort: Lebten Pendler in einer Großstadt mit mindestens 100.000 Einwohnern, legten sie durchschnittlich rund 24 Kilometer zur Arbeit zurück, in Mittelstädten mit 20.000 bis unter 100.000 Einwohnern waren es mit 29 Kilometern bereits fünf Kilometer mehr.
In Kleinstädten mit 5.000 bis unter 20.000 Einwohnern sowie in Landgemeinden betrug der durchschnittliche Arbeitsweg 30 beziehungsweise 31 Kilometer.
Je ländlicher eine Person wohnte, desto häufiger fuhr sie zudem mit dem Auto. In Großstädten gaben 68 Prozent der Pendler an, zumindest für einen Teil der Strecke das Auto zu nutzen. In Mittel- und Kleinstädten betrug der Anteil 87 Prozent beziehungsweise 91 Prozent, in Landgemeinden 93 Prozent. (dts/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion