Elterngeld auch für Pflegeeltern gefordert

Die Familienministerkonferenz fordert, die Pflegeeltern finanziell den leiblichen Eltern gleichzustellen. Es soll damit verhindert werden, dass Pflegeeltern wegen finanzieller Unsicherheit keine Schützlinge aufnehmen.
Familienministerin Lisa Paus stellte in Berlin Empfehlungen gegen den Fachkräftemangel in Kitas vor.
Familienministerin Lisa Paus.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times24. Mai 2024

Die Familienminister der Länder haben eine Auszahlung von Elterngeld an Pflegeeltern gefordert. Pflegeeltern müssten finanziell mit leiblichen Eltern gleichgestellt werden, hieß es in einem am Freitag in Bremen veröffentlichen Abschlusspapier der Konferenz der Jugend- und Familienminister.

Insbesondere in der Eingewöhnungsphase müsse ein Pflegeelternteil oft seine Berufstätigkeit reduzieren oder einstellen.

In Zeiten zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit nehme die Bereitschaft zur Aufnahme von Pflegekindern ab, hieß es in der vom aktuellen Vorsitzland Bremen veröffentlichten Abschlusserklärung zur Begründung.

Zugleich steige der Bedarf an entsprechenden Plätzen. Dies führe dazu, dass Kinder vermehrt in Heimen untergebracht werden müssten. Dies sei letztlich teurer und nehme Kindern die Möglichkeit, in einem familiären Rahmen aufzuwachsen.

86.000 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien

Pflegeeltern sollten daher wie andere Eltern mit Elterngeld finanziell unterstützt werden. In Deutschland wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamt mit Stand 2022 rund 86.000 junge Menschen in Pflegefamilien betreut.

Das staatliche Elterngeld soll fehlende Einkommen ausgleichen, wenn Eltern Kinder betreuen und deshalb zeitweise ihre Arbeit reduzieren oder unterbrechen. Die Höhe hängt vom Einkommen vor der Geburt ab.

Demokratiebildung auch bei Konferenz diskutiert

Die Konferenz der Jugend- und Familienminister tagte zwei Tage lang in Bremen, auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) nahm teil. Die Ressortchefs beschlossen dabei unter anderem auch eine sogenannte Bremer Erklärung zur Bedeutung von Demokratiebildung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungen in ihrem unmittelbaren Umfeld.

Junge Menschen seien derzeit „so vielen demokratiefeindlichen Einflüssen und Bestrebungen ausgesetzt wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik“, erklärte Bremens Sozial- und Jugendsenatorin Claudia Schilling (SPD).

Zugleich drohe vor dem Hintergrund „mutipler Krisen“ von Pandemie über Krieg bis Klimawandel „eine Generation mit Ohnmachtsgefühlen heranzuwachsen“. Dem müsse durch Beteiligung und Einflussmöglichkeiten entgegengewirkt werden. (afp)



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