Fallzahlen: 625 Menschen positiv auf COVID-19 getestet
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 625 positive Testergebnisse auf COVID-19 gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.
Am Freitag und Samstag hatte das RKI jeweils noch mehr als 1400 positive Tests binnen 24 Stunden gemeldet – so viel wie seit Anfang Mai nicht mehr. An Sonntagen sind die gemeldeten Zahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Zahlen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Anzahl ist abhängig von der Anzahl der durchgeführten Tests – wer mehr testet, erhält auch mehr positive Ergebnisse.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland bei 1,29 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,23 (Vortag: 1,14). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Die R-Werte liegen nach RKI-Angaben seit Mitte Juli 2020 wieder bei 1 beziehungsweise leicht darüber. „Dies hängt mit einer größeren Anzahl kleiner Ausbrüche, aber auch mit den bundesweiten Fallzahlen zusammen, die seit den Lockerungen der Maßnahmen sowie durch zunehmende Fälle unter Einreisenden in den letzten Wochen stetig gestiegen sind“, hieß es.
Infektionszahlen sind nicht der einzige Maßstab
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck spricht sich dafür aus, nicht nur auf die Infektionszahlen als Maßstab für die Pandemie zu blicken. „Wir dürfen nicht bei jedem Anstieg der Infektionszahlen in Panik geraten“, sagte Streeck. Das Virus werde nicht wieder verschwinden.
„Von daher werden wir bei dieser Pandemie ein Auf und Ab sehen, wie auch bei allen anderen endemischen Coronaviren.“ Der Begriff der „zweiten Welle“ sei insofern auch falsch verwendet, es handle sich vielmehr um eine kontinuierliche Welle oder auch Dauerwelle. „Das Virus wird bleiben, und da brauchen wir eine Richtschnur, die für alle einleuchtend ist“, sagte Streeck.
Ein realistisches Ziel sei, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und für jeden die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen. Nicht zielführend sei hingegen, nur auf einen Impfstoff zu hoffen. „Wenn unser Ziel aber ist, die Infektionszahlen dauerhaft auf ein Minimum zu drücken, dann muss man auch ehrlich kommunizieren, dass wir bestimmte Bereiche auf nicht absehbare Zeit nicht wieder so öffnen können, wie es vor Corona der Fall gewesen ist: Kinos zum Beispiel, Fußballstadien, Konzerthallen.“ (dpa/dts/ks)
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