Faeser und Baerbock reisen nicht zu Olympischen Spielen nach Peking
Die Bundesinnenministerin und die Bundesaußenministerin werden nicht zu den Olympischen Winterspielen nach China reisen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD), in deren Zuständigkeit der Bereich Sport fällt, habe „für sich selbst entschieden, schon aus Pandemiegründen nicht selbst nach Peking zu reisen“, sagte ein Sprecher an Mittwoch in Berlin.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts zitierte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit den Worten: „Ich bin großer Sportfan, aber zu Olympia werde ich in dieser Zeit definitiv nicht fahren – das war für Außenminister auch in der Vergangenheit nicht üblich“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Das sei aber ihre persönliche Entscheidung.
Ob Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem Sportereignis im Februar in der Volksrepublik einen Besuch abstatten wird, war am Mittwoch noch unklar. Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner verwies auf laufende Abstimmungsprozesse mit den EU-Partnern.
Die USA haben schon vor Wochen angekündigt, keine offiziellen Vertreter zu den Spielen nach China zu entsenden. Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland schlossen sich an. Hintergrund ist unter anderem die Menschenrechtslage in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt.
Die kommunistische Führung in Peking steht wegen ihres Umgangs mit Minderheiten wie den Uiguren und Tibetern, sowie wegen der Verfolgung der buddhistischen Meditationspraxis Falun Gong in der Kritik, aber auch wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder seinen Drohungen gegen Taiwan.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen politischen Boykott der Olympischen Winterspiele als inakzeptabel kritisiert. „Das ist eine nicht hinnehmbare und falsche Entscheidung“, sagte er auf seiner großen Jahrespressekonferenz kurz vor Weihnachten. „Wir waren immer gegen eine Politisierung des Sports.“ Der Kremlchef will im Februar zur Eröffnung der Spiele nach Peking reisen. (dpa/afp/oz)
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