EZB genehmigt Eurostaaten neue Münzen im Milliardenwert

Die Euroländer beabsichtigen für das Jahr 2023 noch mehr Münzen zu produzieren – trotz zunehmender Nutzung bargeldloser Bezahlmöglichkeiten. Für rund die Hälfte der Deutschen stellt Bargeld weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel dar.
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Deutschland plant im Jahr 2023, Münzen im Wert von 633 Millionen Euro herzustellen.Foto: Istock
Epoch Times28. Dezember 2022

Der Euro-Beitritt Kroatiens zum 1. Januar 2023 führte dazu, dass im gemeinsamen Währungsraum mehr Münzen produziert werden. Die Europäische Zentralbank hat den 19 Eurostaaten sowie Kroatien die Herstellung von Geldstücken im Gesamtvolumen von fast 2,6 Milliarden Euro genehmigt. Das ist deutlich mehr als ein Jahr zuvor.

Für 2022 hatte die Notenbank den 19 Staaten im Währungsraum die Ausgabe neuer Euro-Münzen im Umfang von rund 1,8 Milliarden Euro zugesichert, im Jahr 2021 waren es knapp unter zwei Milliarden Euro, im Jahr 2020 gut 2,1 Milliarden Euro.

Von der für das Jahr 2023 vorgesehenen Münzproduktion ist ein Volumen von 2.100,94 Millionen Euro für den täglichen Gebrauch bestimmt. Dazu kommen Sammlermünzen im Umfang von 496,18 Millionen Euro.

2023: Deutschland plant größte Menge an Euro-Münzen

Die meisten Geldstücke will wieder Deutschland produzieren. Auf 633 Millionen Euro beläuft sich das Volumen in Europas größter Volkswirtschaft, davon entfallen 206 Millionen Euro auf Sammlermünzen. Mit einem Gesamtvolumen von 343 Millionen Euro kommt Spanien auf den zweithöchsten Wert neuer Münzen, Frankreich liegt mit 339 Millionen Euro auf Rang drei der Euroländer.

Euro-Neuling Kroatien als 20. Land im Club der Länder mit der Gemeinschaftswährung plant demnach Euro-Münzen im Gesamtumfang von 316,77 Millionen Euro – überwiegend für den täglichen Gebrauch.

Die EZB legt jährlich anhand des von den Eurostaaten gemeldeten Bedarfs eine Obergrenze für den Gesamtumfang der Ausgabe von Münzen fest. In diesem Rahmen dürfen die Länder dann Geldstücke prägen lassen.

Mehr als die Hälfte der Deutschen bevorzugt Bargeld als beliebtestes Zahlungsmittel

Wie das „Handelsblatt“ kürzlich berichtete, hängen die Deutschen unter allen Euroländern noch am stärksten am Bargeld. Bei einem 15-Länder-Vergleich sei Bargeld für 54 Prozent der Verbraucher in Deutschland das beliebteste Zahlungsmittel. In Österreich bevorzugen nur 47 Prozent Barzahlung und in der Schweiz nur mehr 35 Prozent.

Doch auch in Deutschland sei der Wert im Vergleich zum Vorjahr gesunken: In einer Umfrage vom Jahr 2018 favorisierten noch rund 61 Prozent Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel. Rund neun Prozent bezahlen in Deutschland mittlerweile lieber per Handy und lassen den Geldbeutel zu Hause.

In Schweden stellt Bargeld dagegen ein aussterbendes Zahlungsmittel dar. Das Land geht in Führung, wenn es um die bargeldlose Zahlung geht. Nur noch 9 Prozent der Verbraucher zahlen ihre Einkäufe in bar. Seit den jüngsten Krisen mehren sich laut „Handelsjournal“ jedoch die Stimmen gegen diesen Trend.

(dpa/il)



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