Extinction Rebellion: Klima-Brot und Klima-Spiele in Berlin

Klima-„Frühlingsrebellion“ in Berlin. Extinction Rebellion veranstaltet dieser Tage in der Bundeshauptstadt ein Protestcamp mit Party und Demonstrationen. Auch zu potenziell illegalen Aktivitäten wird aufgerufen.
Der Bundesparteitags der Grünen im World Conference Center in Bonn hat einige Protestierende angelockt. Die Aktivistin von Extinction Rebellion ist eine von ihnen.
Der Bundesparteitag der Grünen im World Conference Center in Bonn hatte im Oktober 2022 einige Demonstranten angelockt. Diese Aktivistin von Extinction Rebellion war eine von ihnen.Foto: Thomas Banneyer/dpa
Von 12. April 2023

„Du hast die Flut, Feuer und Dürren gesehen“, orakelt die Klimagruppe Extinction Rebellion (XR) auf ihrer deutschen Website. Bereits im Januar warnte die Gruppe: „Die Zeiten der Warnungen sind vorbei“.

Die nach eigener Aussage 80 XR-Gruppen Deutschlands sollen alle zur „Frühlingsrebellion“ vom 12. bis zum 17. April in Berlin zusammenkommen. Denn „trotz des laut und deutlich läutenden Klimaalarms und des ökologischen Notstands“ habe sich sehr wenig geändert.

Protest-Camp, Demos und „Aktionen“

Das Protest-Camp von Extinction Rebellion wurde nördlich vom Brandenburger Tor im Berliner Invalidenpark aufgeschlagen – in unmittelbarer Nähe von Robert Habecks grünem Klimaschutzministerium und Volker Wissings FDP-Verkehrsministerium.

Geplant sind von Donnerstag, 13. April, bis Sonntag, 16. April, diverse Demonstrationen, teilweise im Umfeld des Brandenburger Tors. Darüber hinaus sind illegale „Aktionen“ geplant, die man im Vorfeld nicht näher öffentlich ankündigen wollte. Zu den unter dem Deckmantel „kreative Aktionen des zivilen Ungehorsams“ verharmlosten potenziellen Straftaten sollen „Blockaden, Animal Rebellion, diverse Kleingruppenaktionen, Performances und was immer du möchtest“ gehören.

Den Teilnehmern wird geraten, im Vorfeld ein sogenanntes „Aktionstraining“ der Klimagruppe zu besuchen „oder das dreistündige Skillshare“ in Deutsch und Englisch am Mittwoch im Protestcamp. Weiterhin sollten potenzielle Teilnehmer mit ihrer „Bezugsgruppe“ an den bestehenden „XR Strukturen angedockt sein“.

Allerdings gibt XR in einer „Rebellionsvereinbarung“ bekannt, dass man jeden respektiere: „unsere Mitmenschen, die Öffentlichkeit, Regierung und Polizei“ und „friedlich und gewaltfrei“ handle – physisch wie auch verbal. Auch Waffen und Vermummungen sind verpönt. Alkohol und Drogen hätten bei den Aktionen nichts verloren, heißt es weiter. Man übernehme für sich selbst und als Teil der Gemeinschaft Verantwortung.

So der Plan, so die Vereinbarung. Ob sich das im Linksextremismus-geplagten Berlin auch so umsetzen lässt, zeigen dann die Geschehnisse der nächsten Tage – und gegebenenfalls die Polizeiberichte.

Alles Spende? Finanzierung bleibt unklar

Die Quellen der Finanzierung der „Frühlingsrebellion“ sind nicht näher erläutert, außer, dass man Spenden wünsche. Jedoch weiß man, dass Extinction Rebellion unter anderem auch aus den USA finanziert wird.

In den FAQ der „Frühlingsrebellion“ heißt es lediglich: „Sowohl das Camp als auch die Übernachtung ist kostenlos. Das Camp kostet einige Tausend Euro und wir würden uns freuen einen Teil des Geldes auf dem Camp durch Spenden wieder einzunehmen.“

Ähnliches gilt für die Verpflegung: „Ja, es wird morgens Frühstück und abends eine warme Mahlzeit geben. Die KÜFA (Küche für alle) ist spendenfinanziert.“ Ebenso könnten „Kosten, die für Aktionen als Strafen entstehen […] solidarisch durch andere finanziert werden“.

Für „Brot und Spiele“ ist gesorgt

Um Bürger zum Schritt zum Klimakämpfer zu bewegen, wird von Extinction Rebellion ein Paket mit nahezu „Partyfaktor“ lanciert:

Hier findest du nette Menschen, leckeres Essen, Kunst, Livemusik, Filmabende und ein vielfältiges Programm mit Workshops und Diskussionen. Im Camp kannst du schlafen, bekommst mehrmals täglich essen, kannst deine Kinder temporär in der Kinderbetreuung abgeben und im Kunstzelt kreativ werden.“ (Extinction Rebellion)

Auf die fiktive FAQ „Ich bin letzten Sommer in den Urlaub geflogen, kann ich trotzdem bei euch mitmachen?“, heißt es als Antwort von XR: „Na klar“, alle seien willkommen: „Persönliche Entscheidungen zu Ernährung oder Reisen spielen da eine untergeordnete Rolle.“



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