Experten: Von der Leyen könnte Doktortitel verlieren
Die Plagiatsvorwürfe könnten Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nach Ansicht von Experten den Doktortitel kosten. „Ich halte es für durchaus denkbar, dass der Doktortitel in so einem Fall entzogen wird“, sagte Volker Bähr von der Geschäftsstelle Gute Wissenschaftliche Praxis an der Berliner Charité dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Dass die Zitierverstöße vor allem im Einführungsteil der Arbeit vorlägen, ändere daran nichts.
Dieser sei „nicht nur eine Schreibübung“, so Bähr. „Sich über ein Gebiet zu informieren, ist Teil der Wissenschaft.“ Gerhard Dannemann, Professor für vergleichendes Recht an der Berliner Humboldt-Universität, erklärte zur Causa von der Leyen: „Alle objektiven Kriterien, die Gerichte bislang für den Titelentzug angelegt haben, sind hier erfüllt.“ Eine absichtliche Täuschung durch den Doktoranden sei nicht nötig für eine Aberkennung, sagte der Wissenschaftler, der bei der Internetplattform „VroniPlag“ mitarbeitet, die von der Leyens Doktorarbeit untersuchte. Es genüge, dass der Doktorand die Täuschung der Prüfer billigend in Kauf nehme. In den nächsten Wochen muss eine Kommission der Medizinischen Hochschule Hannover über die Frage entscheiden, ob die Vorwürfe gegen von der Leyen schwerwiegend genug sind, um den Doktortitel zu entziehen. Von der Leyen sitzt im Kuratorium der Förderstiftung der Hochschule. Sie sei dort zwar kein aktives Mitglied, sagte Simon Brandmaier, Mitglied des Stiftungsrats und Personalratsvorsitzender der Hochschule. „Aber es wäre dennoch konsequent, wenn sie jetzt vorerst alle Ämter ruhen ließe, die auch nur ansatzweise den Eindruck einer Einflussnahme auf die Gremien der Hochschule suggerieren könnten.“ Nach „Spiegel“-Informationen aus dem Kanzleramt ist Angela Merkel entschlossen, von der Leyen auch dann im Kabinett zu halten, wenn die Ministerin ihren Doktortitel verlieren sollte.
(dts Nachrichtenagentur)
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