Experten sehen im Klimawandel Gründe für Flüchtlingsströme
Der von den Menschen verursachte Klimawandel sei in vielen Fällen auch die Ursache für zahlreiche Flüchtlingsströme, sagte Meadows am Mittwochabend bei der Eröffnung des Hamburger Literaturfestivals „Lesen ohne Atomstrom“.
„Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre steigt jedes Jahr auf einen neuen Höchstwert. Und wir tun immer noch nicht genug, um diesen Trend wirksam einzudämmen“, sagte er. Die Folgen seien steigende Meeresspiegel, Hitzewellen und Stürme, die einst produktives Land in Wüsten verwandle und zu Wasserknappheit und Missernten führte.
Die Klima-Aktivistin Vandana Shiva aus Indien sieht in der Umweltzerstörung einen der wichtigsten Gründe für zahlreiche Konflikte in der Welt. „Wenn wir die Erde zerstören, wird auch die Menschheit zerstört“, sagte die Trägerin des Alternativen Nobelpreises. So werde bei den Flüchtlingsdramen im Mittelmeer nicht nach den wahren Gründen gefragt. Ausländische Unternehmen etwa zerstörten in Afrika durch den Einsatz von künstlichen Dünger und den Kohleabbau die Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion. „Menschen flüchten aus einer Wüste, in der sie nicht mehr leben können.“ Mit Hilfe von Biolandwirtschaft müsse man die Böden wieder fruchtbar machen, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können.
Klimagerechtigkeit ist das zentrale Thema der „5. Erneuerbaren Lesetage“, die noch bis zum 27. April gehen. Das nicht-kommerzielle Festival war 2011 aus Protest gegen das Engagement des Energiekonzerns Vattenfall im Bereich Literatur entstanden.
Noch bis zum 27. April sind Krimi-Autorinnen wie Andrea Maria Schenkel und Simone Buchholz, Therese Thomaschke, Schauspieler Christian Redl, Marc Elsberg und Gregor Gysi zu Gast bei dem Festival. Am Sonntag (26. April) wird es eine konzertante Lesung mit Nina Hagen, den Schriftstellern Feridun Zaimoglu und Benjamin Lebert sowie Schauspieler David Bennent („Die Blechtrommel“) zu Ehren von Günter Grass geben. Der Literaturnobelpreisträger, der vor zehn Tagen starb, wollte ursprünglich zum fünfjährigen Jubiläum bei dem Festival auftreten. Vor vier Jahren hatte Grass vor dem abgeschalteten Atomkraftwerk Krümmel in Geesthacht bei Hamburg gelesen.
(dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion