Experte über Araber-Clans in Deutschland: Sie „fühlen sich inzwischen so stark, dass sie zum Angriff übergehen“
In Hameln wird derzeit einer Großfamilie der Prozess gemacht. Den Mitgliedern des sogenannten Mhallami-Clans wird versuchte Gefangenenbefreiung und Landfriedensbruch vorgeworfen. Im Januar 2015 hatten sie versucht, einen wegen Raubes vorläufig festgenommenen Verwandten zu befreien. Der Mann, der aus dem Fenster des Amtsgerichts gesprungen war, erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Angehörige des Clans sollen vor der Klinik randaliert haben und dabei 24 Polizisten und sechs Unbeteiligte verletzt haben. Große Sicherheitsvorkehrungen begleiten den Prozess.
Focus-Online sprach mit dem Islamwissenschaftler Ralph Ghadban. Dieser beschäftigt sich schon seit Jahren mit Clans und kennt Mitglieder, weiß über Strukturen Bescheid, kennt ihre Gefährlichkeit und weiß, wie der Staat mit ihnen umgehen muss.
„Clans fühlen sich inzwischen so stark, dass sie zum Angriff übergehen“
Angesichts des Prozesses in Hameln zeige sich das Hauptproblem im Umgang mit Clans, meint Ghadban. „Staatliche Institutionen geben keinen Widerstand. Das macht die Familien immer aggressiver – sie haben schlicht keinen Respekt vor den Behörden. Auch bei diesem Prozess zeige sich deutlich der Trend, dass sich die Clans inzwischen so stark fühlten, dass sie zum Angriff auf die Polizei und die Staatsgewalt übergingen. Der Richter nehme hier aber vor allem Rücksicht auf die Gefühlslage der Mutter und Geschwister, so dass es höchst wahrscheinlich auf Bewährungsstrafen hinauslaufen wird.
Die Clans hätten längst gemerkt, dass sie ihr Ziel erreichen, wenn sie zusammenhalten und gewaltbereit auftreten, so Ghadban weiter. Über sechs bis zwölf Monate auf Bewährung würden sie sich totlachen. Er sieht das als ein falsches Vorgehen.
Kein Bewusstsein für Recht und Unrecht
Ghadban sieht nur zwei Möglichkeiten, die Clans konsequent bekämpfen zu können. Eine davon sei die Zerschlagung der vorhandenen Strukturen. Es sei „doch ein Armutszeugnis, wenn Clan-Mitglieder 24 Polizisten und sechs Unbeteiligte teils schwer verletzen können, ohne echte Konsequenzen fürchten zu müssen.“ Hier brauche es gut ausgebildete Polizeikräfte, die auf der Straße respektiert würden. Zudem müssten die Juristen fortgebildet werden. „Es wird lasch geurteilt, aus einem falschen Multi-Kulti-Verständnis heraus und der Angst vor Stigmatisierung. Die Vernunft wurde ausgeschaltet, auf Kosten der Allgemeinheit“, so der Islamwissenschaftler.
Die zweite Möglichkeit ist nach Ghadban, dass man die jüngere Generation für sich gewinnt. Der Mhallami-Clan stamme aus einer unterentwickelten Region in der Südtürkei, weiß Ghadban. In den 1980er-Jahren sei die Großfamilie nach Deutschland gekommen. Hier habe man seine Strukturen weiter aufgebaut, eine Integration in die deutsche Gesellschaft habe man nicht genutzt. Die Leute hätten schnell gemerkt, dass sie die deutsche Gesellschaft ausbeuten konnten, sich überall bedienen – denn es wurde „so gut wie kein Widerstand geleistet“, so Ghadban weiter. „Sie haben kein Bewusstsein von Recht und Unrecht. Alles, was außerhalb des Clans liegt, ist Feindesland.“
Eine ideologische Indoktrination kann Ghadban nicht erkennen. Bei der Frage nach deutschen Freunden könne man schon erkennen, wo sie sich zugehörig fühlten. Ghadban: „Die Erziehung lässt keine Missverständnisse zu, zu wem sie gehören.“
Nicht nur an Täter sondern auch Opfer denken
Alle würden auch Kontakte zum Herkunftsland halten und internationale Netzwerke bilden, erklärt Ghadban weiter. Das diene der Zirkulation von Gütern und diene beim Aufbau krimineller Wege für den Drogenhandel. Die Clanmitglieder müssten sich nicht an Gesetze halten, hätten ihre eigene Art von Sekte mit islamischer Orientierung. „Das Islamverständnis ihres geistigen Führers Scheich al-Habaschi, der vor ein paar Jahren starb, rechtfertigt Straftaten gegenüber den Ungläubigen.“ Diese Geisteshaltung werde aber von den meisten muslimischen Strömungen abgelehnt, so Ghadban.
„Wer glaubt, mit den Clans zusammenarbeiten zu können, ist naiv“, so Ghadban abschließend. Man wolle sie nicht diskriminieren, aber sie würden nicht wahrnehmen, dass sie unrecht handeln. Deshalb müsse der Rechtsstaat mit aller Konsequenz dagegen vorgehen. „Wir dürfen nicht nur an die Täter, sondern müssen auch an die Opfer denken.“
(mcd)
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